IIM
und E-Commerce
Quelle:
FAZ, 1.6.1999, Beilage E-Commerce
In
der FAZ vom 1. Juni 1999 ist eine Beilage E-Commerce enthalten, die interessante
Beiträge auch für IIM enthält. So schreibt z.B. Erwin Staudt
(Vorsitzender der Geschäftsführung IBM Deutschland GmbH, Stutttgart)
unter dem Titel: Es wird nichts mehr so sein, wie es war (S. B 2) folgendes:
"Verändern
werden sich die Strukturen in den Unternehmen, die Zusammenarbeit mit den
Lieferanten und die Beziehungen zum Kunden. Hierarchien alter Prägung
haben ausgedient. Gefragt sich heute horizontale Arbeitsmodelle, innerhalb
deren die Mitarbeiter über organisatorische und geographische Grenzen
hinweg in Teams eigenverantwortlich zusammenarbeiten und den Kunden effizient
und schnell bedienen.
Es
ist keine Übertreibung zu behaupten, daß in nicht allzu ferner
Zukunft eine Million Unternehmen mit einer Milliarde Kunden über eine
Billion verschiedener intelligenter Geräte miteinander kommunizieren
und verbunden sein wrden. Entsprechende Geschäftsmodelle entwickeln
sich mit rasanter Geschwindigkeit. Zum Beispiel die Deutsche Babcock AG.
Über das betriebsinterne Internet kommunizieren die 30 000 Mitarbeiter
weltweit, sie haben direkten Zugang zu Daten, Verzeichnissen, Informationen
und Nachrichten. Vorträge und Auftragsbearabeitungen, die zuvor mehrere
Wochen dauerten, werden jetzt innerhalb von Stunden erledigt. Die Einsparungen
im Verwaltungsbereich liegen nach Angaben des Unternehmens bei 36,5 Millionen
Mark, durch die Steigerung der Produktivität der Mitarbeiter ergeben
sich weitere Einsparungen in Höhe von rund sieben Millionen Mark.
Der Zug rollt. Wir haben nur zwei Alternativen: entweder mitfahren - oder
den Anschluß verpassen."
Unter
dem Titel: "Das Kapitel 2 der Internet story", beschreibt Herbert Schwörer
(Marketing Program Manager Electronic World, Hewlett-Packard GmbH, Böblingen),
die neuen Dienste, die HP mit E-Services anstrebt. Unter 'Kapitel 1' faßt
er folgendes zusammen: Web-Präsenz, Internet-Banking, Verkaufen via
Web, Ausweitung des Geschäftskunden in fernen Regionen (alles zusammen:
Electronic Business und Electronic Commerce). Mit E-Services will Hewlett-Packard
das Kapitel 2 mitgestalten: "die Verknüpfung der gegenwärtig
einzeln verfügbaren Web-Angebote, die Verkettung von Information,
Kommunikation und Transaktion zu einer vollständigen Dienstleistung."
Auf
die Frage: "Zurück nach New York. Was wäre mit E-Services wie
anders gelaufen?", antwortet er: "Mit E-Services hätte ich meine New-York-Reise
schneller und streßfreier in den Griff bekommen: In einer Bildschirmmaske
im Web hätte ich die Eckdaten meines Kurztrips eingegeben und meine
festen Termine vermerkt, so daß die E-Services für mich alle
notwendigen Informationen zusammenstellen. Da wären die Karten für
David Letterman ebenso reserviert worden wie ein Tisch in einem der Drehrestaurants.
Für all diese Informationen, Reservierungen und Betellungen müßte
ich lediglich ein Profil meiner persönlichen Wünsche eintippen.
Aus dem "Do-it-yourself"-Prinzip des Internet wird also ein "Do-it-for-me"
der E-Services."
Frage:
"Wenden sich diese Angebote nur an Privantkunden?" Antwort: "Nein. E-Services
könnten dem einen Unternehmen zum Beispiel durch eine Pay-per-Use
Recherche in den Datenbanken von Marktforschungsinstituten vor Beginn der
konkreten Entwicklung die Chancen für ein neues Produkt ausrechnen.
Wissenschaftler können eine komplexe Analyse einfach ins Internet
stellen: Die umfassende Datei mit den zu berechnenden Daten wird dann von
einem E-Service an das Rechenzentrum gesendet, das seine Leistung zum güngstigsten
Minutenpreis anbietet. Und Unternehmen sollen E-Services nicht zur nutzen,
sondern vor allem anbieten."
(R.
Capurro)