FH Stuttgart (HdM)

 
 
 
 

Studiengang Informationswirtschaft

Lehrveranstaltungen

im Wintersemester 2003/2004
 
 
 
 

Hauptstudium

Wahlpflichtbereich: Informationsethik
 

Vorlesung: Informationsethik (63190)

Prof. Dr. Rafael Capurro
7. Semester
Zeit: Dienstags 8:15 - 9:45 
Raum: W 011
   
Begleitmaterialien zur Vorlesung
 
Skript
Folien
Studentische Website zur Vorlesung
(Anja Reinhardt, Sandra Collmer, Ann-Katrin Maier)
Hausaufgaben
    Schauen Sie bitte regelmäßig:
Prüfungsleistung

Themen und Termine
 
:: Website phillex.de   
-> Video-Version in www.knowledgebay.de
    :: HdM- Video-Reihe philosophy_light: Sokratisch-platonische Medienkritik (ca. 20 Minuten)  
    :: HdM-Video-Reihe philosophy_light: Medien der Aufklärung (ca. 20 Minuten)  
Zur Hackerethik:
:: Chaos Computer Club (Hamburg)
 
:: Capurro, Rafael: 
Passions of the Internet 
 
::
Barlow, John Perry: A Declaration of Independence of Cyberspace
 
:: Himanen, Pekka:
A Brief History of Computer Hackerism
 
:: Himanen, Pekka:  The Academy and the Monastery
 
::
Himanen, Pekka: Die Hacker-Ethik und der Geist des Informationszeitalters 
:: Nelson, Ted: Website
  

-> Grötker, Ralf: Artificial Morality. Böse Codes verursachen künstliches Übel: Eine Ethik für das ICT-Zeitalter. In: telepolis 22.09.03.

11) 16. Dezember: Selbständiges Arbeiten (Fallanalyse) (Siehe Termin am 25.-26.11)
 
:: Wanglian (Weigui Fang) Cyber-Liebe in China
 
:: Du gleichst dem Geist, den du begreifst (Peter V. Brinkemper): Filmus interruptus einer revolutionären Nano-Theologie: Die deutsche Kritik hat große Schwierigkeiten mit "Matrix Reloaded". Aber was ist von einer Kritik zu halten, die an Maßstäben eines Handlungskinos und eines Bildrealismus von vorgestern festhält?

:: Telepolis
 
::
gipfelthemen.de

:: UNESCO: Observatory on the Information Society
 

    -> Alternativ: Besuch der ZKM-Ausstellung: fast forward - Media Art | Sammlung Goetz
    Vom 11-10.03 bis zum 29.02.04; Eröffnung: Fr 10.10.03, 19 Uhr, Mi 10-20 Uhr,Do-Fr 10-18 Uhr, Sa-So  11-18 Uhr, Mo-Di geschlossen. Eintritt € 5,10/3,10
    Zitat aus dem ZKM - mediagramm:
    "Neue Technologien haben in den letzten 30 Jahren das soziale und gesellschaftliche Leben verändert. Wir sind konfrontiert mit einer massiven Medienpräsenz in allen Lebensbereichen. Dieser Wandel hat sich auch in der künstlerischen Praxis niedergeschlagen, in der video-basierte Arbeiten als Ausdrucksmittel unserer Zeit mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Die Entwicklung allgemein gesellschaftlich gültiber Fragestellungen aus persönlichen Perspektiven ist der Ansatzpunkt vieler Arbeiten dieser Sammlung. Als psychosoziale Studien stellen sie Fragen nach Zeit, Vergänglichkeit und Erinnerung und bilden im Spiel mit den filmischen Codes einen Gegenpol zur filmischen Produktion à la Hollywood. Sie thematisieren die veränderten Wahrnehmungsstrategien unserer geschleunigten Gegenwart, in welcher Informationen oftmals im schnellen Durchlauf der "fast forward"-Taste abgespult und aufgenommen werden. Das Zuviel an Information erfordert eine selektive Wahrnehmung, die von den jeweiligen persönlichen Interessen geleitet wird. Viele Künstler der Sammlung Goetz produzieren ihre Arbeiten nicht nur für den "White Club" des Museums, sondern für das Kino selbst. Aus diesem Grund wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Filmprogramm begleitet, das im Medientheater und Vortragssaal gezeigt wird. Ein Highlight wird die Präsentation der "Cremaster"-Serie von Matthew Barney am Eröffnungswochenende darstellen."

    12) 23. Dezember: Siehe Termin am 25.-26. November


    15) Freitag, den 16. Januar (18:30 Uhr): Filmabend mit Diskussion. Filme zur Wahl:

    -> ausgewählter Film: 1. Benny's Video (Signatur 2395 oder 2287)
    Österreich/Schweiz - 1992 - 105 min.; Drama; Produktion: Veit Heiduschka, Bernard Lang; Regie Michael Haneke; Buch: Michael Haneke; Kamera: Christian Berger; Musik: Johann Sebastian Bach; Darsteller: Arno Frisch (Benny), Angela Winkler (Mutter), Ulrich Mühe (Vater),
    Ingrid Stassner (Mädchen), Stephanie Brehme (Evi).
    Kurzkritik: Ein etwa 13jähriger Wiener Gymnasiast, dessen Fantasie durch Fernsehen, 
    Videofilme und dröhnende Musik überfüttert ist, tötet halb aus Mutwillen, halb aus Neugier ein gleichaltriges Mädchen. Ohne Anzeichen innerer Erregung beseitigt er die Spuren der Tat und findet in seinen Eltern "tüchtige"  Verbündete. Eine beklemmende, komplexe moralische Fabel über die Entfremdung  von Menschen zu Wesen mit erschreckender emotionaler Teilnahmslosigkeit. Der dicht inszenierte, hervorragend gespielte und fotografierte Film umschreibt mit verstörender Konsequenz den Verlust von Wirklichkeitsgefühl, Leidenschaft 
    und Leidensfähigkeit. (Quelle: Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM)
    Copyright 2000 Net World Vision GmbH, München)
    -> Vgl. v. Vf.: Leben im Informationszeitalter, Berlin: Akademie Verlag 1995, S. 45-50.

    2. Natural Born Killers (Signatur 2777)
    USA - 1994, 119 min; Drama; Produktion: Jane Hamsher, Don Murphy, Clayton Townsend, Rand Vossler; Regie: Oliver Stone; Buch: David Veloz, Richard Rutowski, Oliver Stone; Musik: div. Songs; Darsteller: Woody Harrelson (Michey Knox), Juliette Lewis (Mallory Knox), Robert Downey jr. (Wayne Gale), Tommy Lee Jones (Dwight McClusky), Tome Sizemore (Jack Scagnetti), Edie McClurg (Mallorys Mutter)
    Kurzkritik: Ein junges Mörderpärchen, dem erst nach 52 Morden das Handwerk gelegt werden kann, steht im Mittelpunkt eines sich kritisch gebenden, äußerst gewalttätigen Films, der seine Geschichten distanzlos erzählt und der Faszination der Gewalt selbst erliegt. Der irritierende und unbequeme Film prangert die Sensationslust der Medien an, ohne sich selbst der Spekulation zu enthalten, wobei er in einem atemberaubenden Feuerwerk eine ganze Palette von Inszenierungsmöglichkeiten aufbietet. Seine dynamische Bilderflut zieht in Bann, doch schießt der Film über das Ziel einer bitterbösen Satire weit hinaus.

    3. Mann beißt Hund (Signatur 3921))
    C'est arrivé près de chez vous.
    Belgien - 1992, 96 min.; schwarzweiß, Tragikomödie, Drama; Produktion: Rémy Belvaux, André Bonzel, Benoit Poelvoorde; Regie: Rémy Belvaux, André Bonzel, Benoit Poelvoorde; Buch: Rémy Belvaux, André Bonzel, Benoit Poelvoorde, Vincent Tabier; Musik: Jean-Marc Chenut; Darsteller: Benoit Poelvoorde (Ben), Rémy Belvaux (Reporter), Jacqueline Poelvoorde (Bens Mutter), Nelly Pappaert (Bens Großmutter), Hector Pappaert (Bens Großvater)
    Kurzkritik: Ein Reporterteam folgt einem Berufsmörder bei der "Arbeit" und in der Freizeit. Scheinbar unweigerlich werden die Filmemacher in die Aktivitäten des Killers einbezogen, bis sie selbst zu Vergewaltigern und Mördern werden. Bitterböse Satire auf eine von Ethik und Verantwortung losgelöste Medienwelt. Ein aus der Perspektive des Filmteams erzählender Erstlingsfilm, der in der Wahl seiner Mittel Geschmacklosigkeiten und Tabuverletzungen in Kauf nimmt, um Diskussionen zu provozieren. (Quelle: Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM Copyright 2000 Net World Vision GmbH, München)

    4. Funny Games  (Signatur 3921)
    Österreich - 1997 - 103 min.; Regie: Michael Haneke; Buch: Michael Haneke; Darsteller: Susanne Lothar (Anna); Ulrich Mühe (Georg); Arno Frisch (Paul); Frank Giering (Peter); Stefan Clapczynski (Schorschi)
    Kurzkritik:
    Eine dreiköpfige Familie wird am ersten Urlaubstag in ihrem Ferienhaus von zwei jugendlichen Unbekannten heimgesucht, die sich als gnadenlose und grausame Sadisten entpuppen. Bis zum nächsten Morgen töten sie einen nach dem anderen, ohne daß ihr Verhalten psychologisch oder soziologisch erklärt würde. Eine schockierende, nur schwer erträgliche Medienreflexion, die an Hand der Strukturmerkmale des Thrillers übliche Sehgewohnheiten in Frage stellt und den  Zuschauer als heimlichen Mittäter der filmischen Grausamkeiten entlarvt. (Quelle: Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM) Copyright 2000 Net World Vision GmbH, München)

    5. Blade Runner (Signatur 2161)
    USA - 1982, 117 min.; Literaturverfilmung, Detektivfilm, Science-Fiction-Film; Produktion: Michael Deeley; Regie: Ridley Scott; Buch: Hampton Fancher, David Peoples; Vorlage: nach Motiven der Erzählung "Do Androids Dream of Electric Sheep?" von Philip K. Dick; Kamera: Jordan Cronenweth; Musik: Vangelis; Darsteller: Harrison Ford (Deckard), Rutger Hauer (Batty)
    Sean Young (Rachael), Daryl Hannah (Pris), Edward James Olmos (Gaff), M. Emmet Walsh (Bryant), Joe Turkel (Tyrell), Brion James (Leon), William Sanderson (J.F. Sebastian), Joanna Cassidy (Zhora)
    Kurzkritik: Vor der Szenerie einer gigantischen Großstadt des Jahres 2019 spielt die  Geschichte eines Spezialdetektivs, eines "Blade Runners", der vier künstliche Menschen ausfindig und unschädlich machen soll, deren humane Qualitäten er schätzen lernt. Zum Teil brillant in der Schilderung der Aura dieser Zukunftswelt und durchaus beachtenswert in der humanen Kernbotschaft, auch wohltuend ruhig und gelassen inszeniert. Dennoch kein ganz gelungener Film, da er über seiner frappant detailgenauen futuristischen Technik Handlungsführung und Charakterzeichnung vernachlässigt. Im April 1993 kam die vom Regisseur  autorisierte Fassung ("Director's Cut") in die Kinos, in der der überflüssige  Off-Kommentar der ersten Kinofassung getilgt wurde; ferner bleibt das Ende des Films nun offen und hat nicht mehr den optimistischen, aufgesetzt wirkenden Schluß. (Quelle: Lexikon des internationalen Films 2000/2001 CD-ROM Copyright 2000 Net World Vision GmbH, München)

    6. Augen der Angst (Signatur 496)
    Peeping Tom
    England - 1959, 101 min., Drama,  Kriminalfilm; Produktion: Michael Powell; Regie: Michael Powell; Buch: Leo Marks; Musik: Brian Easdale; Darsteller: Karlheinz Böhm (Mark Lewis)
    Anna Massey (Helen), Moira Shearer (Vivian), Maxine Audley (Mrs. Stephens)
    Esmond Knight (Arthur Baden), Bartlett Mullins (Mr. Peters), Shirley Ann Field (Diane Ashley) , Michael Goodliffe (Don Jarvis)
    Kurzkritik: Ein psychopathischer Kameramann fotografiert die Angst junger Mädchen, bevor er sie, mit einem im Stativ eingebauten Messer, ermordet. Doppelbödiger Thriller, der zu seiner Entstehungszeit einen Skandal auslöste und die Karrieren von Karlheinz Böhm und Regisseur Powell schlagartig beendete. Rückblickend gesehen ein erstaunlich moderner Film über den Zusammenhang von Schaulust, Todessehnsucht und sexueller Neurose. (Neuer Titel: "Peeping Tom"). (Quelle: Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM) Copyright 2000 Net World Vision GmbH, München)


    :: Weitere Filme zur Wahl: 
    (nicht in der HdM-Videothek vorhanden)

    -> Das Millionenspiel

    Deutschland - 1970, 96 min.; Regie: Tom Toelle; Writing credits: Wolfgang Menge; Robert Sheckley (story); Darsteller:
    Jörg Pleva (Bernhard Lotz), Dieter Hallervorden (Köhler, Chef der 'Köhlerbande' ), Josef Fröhlich (Witte, Mitglied der 'Köhlerbande' ), Friedrich Schütter (Moulian, Chef von TETV), Theo Fink (Hensel, Mitglied der 'Köhlerbande'), Peter Schulze-Rohr (Ziegler), Annemarie Schradiek (Mutter Lotz), Elisabeth Wiedemann (Frau Steinfurth), Andrea Grosske (Frau Grote)
    Kurzkritik: "Das Millionenspiel" ("The million game") is a TV-show that gets broadcast live once a month for a week. One contestant is hunted by three ruthless killers through the country, and if he survives the week, he'll win one million. The film follows the contestant on the last day of the fifteenth show, the killers always on his toes. If things go to smoothly for him, the producers help the killers to catch up with him again, and vice versa. During the climax, the contestant has to got through a tube, where each of the three killers has a last chance to shoot him dead. The whole program is - of course - interrupted by TV-spots from the show's sponsors "Stabilelite".

    Undoubtedly one of the best German TV-productions ever made and somewhat a predecessor of the reality-TV-satire "Series 7: The Contenders", which is also highly recommended and can be called "the American approach" on reality-TV-show-satire, made over 30 years later, though. "Das Millionenspiel" certainly is worth checking out, rating: 8 out of 10. 


    -> eXistenZ

    EXISTENZ
    USA / Kanada / England - 1998 - 97 min.; Thriller,  Science-Fiction-Film; Produktion:
    David Cronenberg, Andras Hamori, Robert Lantos; Regie: David Cronenberg; Buch: David Cronenberg; Musik: Howard Shore; Darsteller: Jennifer Jason Leigh (Allegra Geller), Jude Law (Ted Pikul), Willem Dafoe (Gas), Ian Holm (Kiri Vinokur),Don McKellar (Yevgeny Nourish). Callum Keith Rennie (Hugo Carlow)
    Kurzkritik: Eine Computerspiel-Designerin erfindet ein Spiel, das direkt in das menschliche Nervensystem geladen wird und die Grenzen zwischen Virtualität und Wirklichkeit verwischt. Nach einem Anschlag auf ihr Leben flieht sie gemeinsam mit einem jungen Leibwächter vor ihren fanatischen Gegnern. Sie beginnt, den beim Attentat beschädigten Computer zu testen, was zu einem undurchdringlichen Geflecht vermeintlich "realer" Wahrnehmungen führt. Am Ende bleibt offen, ob Spiel oder Realität obsiegt. Brillant gespielter Cyber-Thriller, reizvoll als ironisch-makabrer Schabernack, der die Ästhetik und die virtuelle Vorstellungswelt eines Computerspiels weiterspinnt. Seine fantastischen Vorstellungen drohen sich freilich immer wieder im Nirwana abstoßender Einfälle zu verflüchtigen. (Quelle: Lexikon des internationalen Films 2000/2001 (CD-ROM) Copyright 2000 Net World Vision GmbH, München)


Literatur
    Barlow, John Perry (1996): A Declaration of Independence of Cyberspace 
    Becker, Konrad u.a.: Die Politik der Infosphäre. In: Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 386.
    Capurro: R. Digitale Bibliothek
    - (2003): Ethik im Netz. Stuttgart

    - (2003): Passions of the Internet  
    Greis, Andreas, Hunold, Gerfried W., Koziol, Klaus Hrsg. (2003): Medienethik. Tübingen.
    Drösser, Christoph (2003): Aus dem Leben gemailt. DIE ZEIT, 31. Juli, Nr. 32, S. 23.

    Himanen, Pekka (2001): Die Hacker-Ethik und der Geist des Informationszeitalters. München
     
    - (2001): A Brief History of Computer Hackerism 
    - (2001): The Academy and the Monastery 
    Karmasin, Matthias Hrsg. (2002): Medien und Ethik. Stuttgart.
    Leschke, Rainer (2001): Einführung in die Medienethik. München. 
    Maresch, Rudolf und Rötzer, Florian Hrsg. (2002): Cyberhypes. Möglichkeiten und Grenzen des Internet. Frankfurt a.M.
    Münker, Stefan und Roesler, Alexander Hrsg. (2002): Praxis Internet. Kulturtechniken der vernetzten Welt. Frankfurt a. M.
    Nelson, Ted: Website. 
    Roesler, Alexander und Stiegler, Bernd Hrsg. (2002): Microsoft. Medien - Macht - Monopol. Frankfurt a.M.
    Safranski, Rüdiger (2003): Wieviel Globalisierung verträgt der Mensch? München
    Schwenk, Johanna: Cyberethik. Ethische Problemstellungen des Internets und Regulierungsansätze aus Sicht der Onlline-Nutzer. München: Verlag R. Fischer (o.J.)

    Spinello, Richard. A. und Tavani, Herman T. Eds. (2001): Readings in CyberEthics. London.
     
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letzte Änderung: 17. November  2003
 
 

 
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