DAS DILEMMA DER
NEOKYBERNETIK
Es
ist kaum zu übersehen, daß die lange Zeit in Vergessenheit
geratene Kybernetik eine neue Aktualität erfährt.
Stellvertretend dafür möchte ich auf den von Klaus Haefner
(1992) herausgegebenen Band Evolution
of Information Processing Systems hinweisen.
Charakteristisch für diese, wie ich sie nennen möchte, Neokybernetik (Neo, da sie neuere
Ansätze wie Synergetik und Chaosforschung einbezieht) ist,
daß sie vom Paradigma der Informationsverarbeitung ausgeht und
dieses einem evolutionären Verständnis von Natur und
Gesellschaft zugrunde legt
Demnach
versteht sich die Neokybernetik als reduktionistisch und
nicht-reduktionistisch zugleich. Sie ist reduktionistisch, sofern sie
unterschiedliche Phänomene (leblose Materie, Lebewesen,
sozio-kulturelle Entwicklung der Menschheit) unter einem Gesichtspunkt, dem der
Verarbeitung von Information, betrachtet. Sie soll aber zugleich
nicht-reduktionistisch sein, und zwar aufgrund des evolutionären
Charakters dieses Formungsprozesses, so daß information processing auf der atomaren Ebene
nicht dasselbe bedeutet wie jemandem
etwas mitteilen auf der sozialen Ebene, worauf ich im letzten
Kapitel zu sprechen komme. (1)
Das führt zu folgendem Paradoxon: In einer bottom-up-Gesamtsicht wird auf den
höheren Entwicklungsstufen genauso Information verarbeitet wie auf
den niedrigeren. Ein neutraler reduktionistischer Informationsbegriff
ist die Voraussetzung dafür. Geht man aber den umgekehrten top-down-Weg, dann kommt man nicht
umhin, Information und verwandter Begriffe – wie zum Beispiel Verstehen, Sprache,
Mitteilung, Verarbeitung –
stets in Anführungszeichen zu setzen,
will man den Vorwurf des Anthropomorphismus entgehen.
Die
neokybernetische Lösung dieses
Dilemmas aut Reduktionismus aut
Anthropomorphismus ist beim Baron
Münchhausen zu suchen: Man schöpft sich aus dem eigenen
Sumpf,
indem man beide Wege geht und Grundkategorien wie Information,
Informationsverarbeitung oder System jeweils adjektivisch qualifiziert.
Das Ergebnis ist dann eine Gesamtsicht "from neural information
processing to knowledge technology" (Oeser 1992: 320-349) und
zurück. Der Preis dafür ist aber auf der einen Seite die bottom-up-Bestimmung
des Menschen als ein informationsverarbeitendes
System, während auf der anderen top-down-Seite
eine reine
Symbolverarbeitung noch lange keiner menschlichen Wissensverarbeitung
gleichgesetzt werden kann. Das Dilemma besteht dann darin zu behaupten,
daß menschliches Wissen auf einer neurologischen subsymbolischen
Ebene beruht, zugleich aber aus dieser hervorgeht.
Will
man aber eine nicht-reduktionistische
Synthese unterschiedlicher Phänomene erreichen, dann ist diese nur
auf dem Weg der Analogie möglich. Ich bezeichne als Informatismus
jeden – im pejorativen Sinne – ideologischen Versuch, diesen
analogischen Weg so zu verschleiern, daß daraus ein über
die alten (und neuen) Materialismen und Idealismen scheinbar
hinausgehender dritter zugleich reduktionistischer und
nicht-reduktionistischer Weg beschritten wird, im Sinne von Norbert
Wieners Formel: "Information is information, not matter or energy"
(1961: 132). Ich füge zu Wieners Behauptung hinzu: Jeder
Informatismus, der den metaphorischen Sinn von Information nicht
akzeptiert, kann heute nicht überleben.
Im
folgenden möchte ich zunächst
zeigen, daß ein neutraler oder entanthropomorphisierter
Informationsbegriff, so wie ihn Claude Shannon und Warren Weaver (1949)
geprägt haben,(2) durch die artifizielle Verselbständigung
der Sphäre zwischenmenschlicher Mitteilungen ermöglicht wird.
Es ist auch kein Zufall, daß Shannon und Weaver den
Informationsbegriff im Hinblick auf die technische Übermittlung
von Signalen prägten. Erst durch die Herausbildung einer
artifiziell verselbständigten Sphäre der Information konnte,
so meine These, dieser entanthropomorphisierte und neutralisierte
Begriff auf andere Phänomene reduktionistisch angewandt werden. Es
findet also analog zur Verselbständigung der Phänomene Ware
und Geld, auch im Falle des Austausches von Informationen auf
artifizieller Basis, eine Abstrahierung und Verdinglichung statt, die
dann die Basis für die Vorstellung eines neutralen
Informationsbegriffs wurde.
Wie
stellt sich aber unser Verhältnis
zu dieser verselbständigten Informationsphäre dar? In
Anschluß an die von Michael Eldred an Karl Marx anknüpfende
"Wertformanalyse" spreche ich im Falle der Information von Informationsanalyse. (3) In einem
zweiten Schritt schlage ich vor, das Verhältnis von Information
und Interpretation gewissermaßen umzukehren. Menschliche
Interpretationsprozesse knüpfen nicht nur, wie die
herkömmliche Hermeneutik betont, an eine höhere geistige
Tradition an, sondern sie gründen ebenso sehr in einem unteren,
mechanischen oder artifiziellen Informationsprozeß. Die
artifizielle Hermeneutik bildet dazu die notwendige Ergänzung und
Korrektur.
"WERTFORMANALYSE"
UND "INFORMATIONSANALYSE"
"Wertformanalyse"
besagt, daß die
Sicht, worunter Marx Waren und Geld betrachtet, den Wert, eine
wesensmäßige ist. Sie hat den philosophischen Anspruch, die
wissenschaftliche Werttheorie über ihre Grundbegriffe
aufzuklären. Die Versuchung ist groß, sozusagen als
Fortsetzung von Das
Kapital eine
neue Grundschrift mit dem Titel Die
Information zu
schreiben, und zwar im Sinne der oben angedeuteten Kritik des
neokybernetischen Informatismus. Ich spreche von Versuchung, weil der
Preis für eine solche Kritik des Informatismus die mögliche
Aufstellung eines festen Maßstabes bedeuten könnte – im Sinne zum Beispiel einer
Informationsutopie –, wodurch
sich die Kritik in ihr Gegenteil
verkehrt. Wir lassen uns aber auf diese Versuchung, sozusagen
versuchsweise, ein.
Wenn
nach der Form von Information gefragt
wird, dann stelle ich die These auf, daß das Wesen der
Information, das, was wir als Information überhaupt auffassen – nicht nur sprachliche Phänomene
also, obwohl diese eine paradigmatische Funktion haben –, die Relevanz ist. Damit meine ich,
daß alle möglichen zwischenmenschlichen Mitteilungen analog
zu den von Marx analysierten Faktoren Gebrauchswert und Wert (oder
Tauschwert) durch subjektive und objektive Relevanz gekennzeichnet sind
(vgl. Capurro 1986: 181 ff.). Der Wert der Information besteht in der
sich veräußernden und dadurch potentiell allgemein
verwertbaren gesellschaftlichen Arbeit der Interpretation, die
subjektiven Ursprungs ist, aber jeweils ein Mehr an Bedeutung, eine
potentielle und allgemeine oder objektive Relevanz einschließt.
Es gilt: Je selbständiger eine Mitteilung gegenüber dem
Mitteilenden ist, umso relevanter wird sie, sofern sie potentiell
für jeden, jederzeit und für alles Mögliche relevant
sein kann. zur Ausbildung einer solchen Selbständigkeit tragen
artifizielle Mittel, von den Tonscherben bis zu den elektronischen
Netzwerken, wesentlich bei.
In
einer weiteren Paraphrasierung der
Marxschen Analyse kann man diesen –
zum Beispiel durch intellektuelle Arbeit,
qualitative Arbeit, Art der artifiziellen Vermittlung – entstandenen Wertzuwachs (value-added information) als einen
Ablösungsprozeß auffassen, worin jede Information ein
Zwischenglied eines rastlosen Zirkulationsprozesses darstellt. Als
Ausgangs- und Endprodukt dieses Prozesses stehen nicht die
produzierenden Interpreten, aber auch nicht die tatsächlichen
Nutznießer, die Informationskapitalisten, da sie wiederum nur
Teile oder Mittel dieser verselbständigten Struktur sind.
Wir
haben somit nicht nur mit dem
"Rasenden der Technik" (Heidegger) und des Kapitals, sondern auch mit
dem Rasenden der Information –
von den pausenlosen
CNN-Nachrichtenübertragungen bis zu allen Formen multimedialer
Vernetzung – zu tun, das stets
das Rasende der
Informationstechnik, als artifizielle Dimension und Medium des
Prozesses, einschließt. Es gilt dann, diese auf den Kopf
gestellten Verhältnisse zu 're-volutionieren', um die außer
Kontrolle geratene und sich ausbeuterisch gebietende
Informationssphäre in herrschaftsfreie Kommunikations-
verhältnisse zu verwandeln.
Zu
der Entfesselung des ausbeuterischen
Produzierens bei Marx und des technologischen Bestellens bei Heidegger,
gesellt sich eine dritte Art: die der Information. Letztere bleibt
für Heidegger eine Weise des "Ge-Stells", (4) und für Marx
eine
Branche des Kapitals. In Zusammenhang mit der Marxschen Hoffnung auf
eine Aufhebung der privaten Produktion stellt Eldred fest:
"Es
scheint mir wichtig, von jedem
Hinblick auf eine Überwindung und Beseitigung der jetzigen
Verhältnisse, seien sie gesellschaftliche
Eigentumsverhältnisse, seien sie wissenschaftliche
Verhältnisse des Entbergens, abzusehen, um den Blick auf das, was ist, zu konzentrieren. Vielleicht
geht es sogar eher darum, wie wir uns mit dem Gestell und der
Verwertung abfinden, als daß wir sie zu überwinden und zu
beseitigen trachten. Vielleicht ist der Wille zur Beseitigung selbst
problematisch, d.h. zu sehr vom Menschen als Subjekt seiner eigenen
Geschichte aus gedacht" (Eldred 1994).
Diese
Aussage klingt zwar resignativ
("abfinden") und angepaßt, in Wahrheit aber will sie die Augen
vor
dem, was ist, offen halten. Wir könnten uns eine
interpretatorische
Herrschaft über das Informations-Gestell
einbilden – durch eine bessere
Technik oder durch die
natürliche Vorstellung einer "transzendentalen
Kommunikationsgemeinschaft" (Apel/Habermas) oder durch eine wie auch
immer geartete Hermeneutik des Sinns.
Diese
besonders seit der Erfindung des
Buchdrucks sich entfaltende und durch die neuen Technologien – vom Telefon bis zur virtual reality – geprägte artifizielle
Seinsweise
unserer Mitteilungen stellt sich für den Interpreten,
gleichgültig, ob er/sie dabei einen theoretischen oder einen
praktischen Nutzen erzielen will, als ein labyrinthischer Ort heraus.
Dieser Ort ist ein Prozeß oder eine "Zirkulationssphäre"
(Marx) der Un-Wahrheit,
woraus Gestalter, Betreiber und Interpreten zwar ihren jeweiligen
Nutzen ziehen können, der sich aber einer umfasdenden Sinngebung
und totalen Beherrschung entzieht.
Dieser
Entzugs- und
Abstraktionsprozeß vom menschlichen Nutzer ist nicht als
metaphysische Hypostasierung, sondern rein artifiziell aufzufassen,
denn die Informationen haben für die Träger im wahrsten Sinne
des Wortes keinen Sinn. Sie bilden aber auch nicht eine "dritte
Welt" (Popper). Ihre Verselbständigung ist funktional nicht
ontologisch. (5). Die Informationssphäre ist eine in ihren
Inhalten vom potentiellen Interpreten konstituierten und ihrer
Artifizialität auch konstruierten Sphäre, die aber in ihrer
Gesamtheit die gewohnten Konturen der Lebenswelt überschreitet und
somit neutral oder anonym anmutet. Ihre Artifizialität verleiht
ihr den Charakter des menschlich Unspezifischen, einer den menschlichen
Mitteilungsprozeß nicht über-, sondern unterschreitenden
Form, wodurch dann ein
neutralisierter Informationsbegriff paradigmatisch für andere
Austauschphänomene wird.
Die
Entanthropomorphisierung der
Informationssphäre bildet deshalb, so meine These, die Basis
für die kybernetische Vorstellung einer aller materielle und
immaterielle Austauschprozesse bestimmenden Größe, wobei der
Informatismus in die, wie Bar-Hillel (1973: 296) sie nannte,
"semantische Falle" des Reduktionismus fällt. Denn wenn wir zum
Beispiel sagen, daß eine Symbolkette etwas bedeutet, verwenden
wir einen kognitiven Informationsbegriff, der nicht im selben Sinne
einer symbolverarbeitenden Maschine (Computer) zugesprochen werden
kann. (6)
Ich
meine aber, daß die
Artifizialität der Informationssphäre eine eigene
Qualität hat, die sich von der Reflektiertheit des hermeneutischen
Vehältnisses zwischen Interpretation und Tradition unterscheidet,
indem sie den Interpreten nicht sozusagen von oben, durch
überlieferte Verstehenshorizonte, sondern von unten, gleichsam
mechanisch und artifiziell unterwandert. Somit stellt sich nicht nur
die Frage nach einem "wirkungsgeschichtlichen" Zusammenhang von
Tradition und Interpretation (Gadamer 1975), sondern ebenso sehr die
nach der artifiziellen Unterwanderung dieses Zusammenhangs.
DIE ARTIFIZIELLE UNTERWANDERUNG
DER INFORMATIONS- GESELLSCHAFT
Ähnlich
wie bei der Tradition
befinden wir uns als Interpreten gegenüber der artifiziellen
Informationssphäre in der paradoxen Lage, daß wir sie nicht
ganz in der Hand haben, da sie sich eben artifiziell
verselbständigt hat und eine Bedingung der Möglichkeit
unseres Verstehens, Gestaltens und Handelns darstellt. Sowenig wir von
einem bestimmten thematisierten Vorverständnisses aus – zum Beispiel von einer konkreten
Interessenlage oder von einer wissenschaftlichen Theorie – das Bedeutungspotential der
Tradition
ausschöpfen können, sowenig können wir die artifizielle
Zirkulation der Information durch eine bestimmte Technostruktur oder,
noch weniger, durch einen Rückgriff auf die höhere Ebene der
Tradition, in ihrer potentiellen Relevaz fassen.
Es
ist besonders durch die elektronische
Artifizialität mit ihrer Vielfalt an Medien, Netzen und
kombinatorischen Ex- und Implosionen aus Bildern, Tönen und
Texten, wodurch wir schon im Vorfeld der Interpretation nicht nur den
inhaltlichen Überblick, über das, was es alles an potentiell
relevanten Mitteilungen gibt, immer schon verloren haben. Der Interpret
erfährt nicht nur eine Bedingtheit nach oben, sondern auch eine
durch die "Gutenberg-Galaxis" (McLuhan) eingeleitete artifizielle
Bedingtheit nach unten. Durch die Artifizialität der
Informationssphäre verändern sich auch die aisthetischen (aisthesis =
Wahrnehmung) Rahmenbedingungen der herkömmlichen Hermeneutik.
Damit meine ich nicht nur eine Veränderung der Gegenstände
der Wahrnehmung, die zum Beispiel aufgrund der Möglichkeit von
Visualisierung von Information durch den Computer gegeben sind und
nicht besser oder schlechter, sondern eben anders sindals die des
Papiers und der mündlichen Mitteilung. Ich meine vor allem auch
eine mediatisierte und medialisierte Veränderung unserer eigenen
Wahrnehmungsmöglichkeiten selbst.
Diese
Situation erfordert eine
Reformulierung der der herkömmlichen Hermeneutik zugrundeliegenden
rhetorischen und ästhetischen Kategorien, worauf ich jetzt nur
andeutungsweise eingehen kann. Während die klassische rhetorische
Situation vom Redner ausgeht, der zu überzeugen (persuasio) versucht, muß eine
sozusagen artifizielle Rhetorik von der Bedingtheit der Kommunikanten
durch die Zirkulationssphäre der Information ausgehen, so
daß rhetorische Kategorien wie Findung (inventio) oder Anordnung (dispositio) in Zusammenhang mit
artifiziellen Techniken wie information
retrieval, Hypertext-Methoden, Software-Design usw. neu bedacht
werden müssen.
Das
gilt aber, viel grundsätzlicher,
für die Vorstellung einer "Fundamentalrhetorik" im Sinne einer
Grundlegung der lebensweltlichen, an geschichtliche Traditionen
(Sprache, Kultur usw.) anknüpfenden und in ihnen konkret
gegründeten Öffentlichkeit, in der die
Informationssphäre einen Sinnhorizont finden soll (vgl.
Oesterreich 1990). Ich meine, daß eine solche Vermittlung der
Informationssphäre mit der Sphäre der Traditionen
möglich und notwendig ist, daß sie aber durch die
Artifizialität und Verselbständigung der
Informationssphäre von unten transzendiert wird, so daß
nicht nur die Artifizialität in der Lebenswelt, sondern ebensosehr
die Lebenswelt in der Artifizialität gründet. Der homo rhetoricus des 20.
Jahrhunderts ist zugleich ein homo
rhetoricus informaticus. Die Informationssphäre stellt die
menschliche Bestrebung dar, das Allgemeine nicht nur durch die
Unterscheidung des Begriffs zu konstituieren, sondern ebenso sehr durch
die Vernetzung des Artifiziellen zu konstruieren. Vom Begrifflichen aus
gesehen wirkt sie unterbelichtet, aber vielleicht zeigt sie von sich
aus, welcher Belichtungsgrad dem Begriff eigen ist.
Die
Artifizialität der
Informationsphäre bewirkt nicht nur eine Änderung der
Kategorien, die der Bestimmung des Verhältnisses zwischen
Tradition und Interpretation dienten, sondern auch eine Änderung
der natürlichen aisthetischen
Grundbefindlichkeiten der Interpreten, die von der
Informationssphäre aus gesehen Kommunikanten sind. Spätestens
hier wird es deutlich, inwiefern Interpretation, nicht primär als
eine kognitivistische, sondern als eine den Menschen in der praktischen
Gestaltung und Erweiterung seines leiblichen Existierens betreffende
Verhaltensweise aufzufassen ist.
Dieser
existentiale Sinn von Verstehen, so
wie ihn Heidegger in Sein und Zeit
ausformuliert hat, wird aber jetzt vor dem Hintergrund der unser
"Mitsein" von unten bedingenden und unser utilitaristischen Phantasien
stets aushöhlenden Informationssphäre reflektiert, wobei die
Artifizialität des "Mitseins" keineswegs mit dem Heideggerschen
"Man", also mit einer Weise der "Verfallenheit" unseres
"eigentlichen" Verstehens, gleichzusetzen ist. Denn das "Man" bezieht
sich auf die verfestigten unbefragten Traditionen, in denen man sich
eben zunächst und zumeist versteht, während die
Informationssphäre selbst nicht nur vordergründige, sondern
zugleich abgründige Dimensionen aufweist, die den Kommunikanten
den Boden unter den Füssen wegziehen und ihnen eine
Infragestellung der lebensweltlich festgeschriebenen (Benutzer-)
Oberflächen möglich machen.
Auf
dem Bildschirm ist nicht alles
instantan, immateriell und virtuell, oberflächlich und ohne
Hintergrund, wie Wolfgang Welsch (1991: 95) meint. Hinter der
Benutzeroberfläche steckt virtuell und materiell die artifizielle
Informationssphäre, deren Gleichzeitigkeit eher der Vorstellung
einer Alice in Wunderland-Welt,
als die von Baudrillard und Virilio beschworenen Simulakren und
Geschwindigkeitsapokalypsen, die das Ende jeder kritischen Urteilskraft
und einer lebensweltlich bewohnbaren Erde ausmachen sollen. Nur wenn
wir eben an der Oberfläche der Benutzeroberfläche bleiben,
ergibt sich die von Welsch als Kontrapunkt zur Medienanästhesie
propagierte ästhetische Reaktion, die mit dem elektronischen
Medium in erster Linie einen Verlust anstatt einer Verwandlung des Aisthetischen zu sehen vermag. Eine
so aufgefaßte natürliche Ästhetik bleibt eben blind
für die den natürlichen Verstehens- und
Wahrnehmungsprozeß von unten her sozusagen listig-mechanisch (mechane) unterwandernden
artifizielle Dimension, in der die vertrauten Bilder, Laute,
Räume, Zeiten usw. in einem verwirrenden Spiel auftreten.
Demnach
verhält es sich umgekehrt zu
dem wie Welsch es vermutet: Nicht die Sphäre der Information wirkt
anästhesierend auf die artifizielle Unterwanderung der
Wahrnehmung, sondern die natürliche Wahrnehmung wehrt sich
anästhesierend auf diese Bedrohung des Artifiziellen. Denn gerade
die natürliche Wahrnehmung stellt eine über Jahrtausende
gewachsene und verfestigte, also uniformierende Sicht dar. Der Einbruch
des Artifiziellen öffnet buchstäblich den Blick in den, von
der alltäglichen Wahrnehmung aus gesehen, aisthetischen Un-Sinn,
von den bizarren Formen der Fraktale bis zu den unerhörten
Tönen der elektronischen Musik.
Damit
will ich aber keineswegs bestreiten,
daß die Oberfläche des Informations-Gestells
sich nicht uniformierend, und zwar nicht nur sinnes-, sondern auch
sprachanästhesierend auf die Lebenswelt auswirken kann. Daß
das Fernsehen zur sozialen Aphasie führt, ist ein allzubekanntes
Phänomen. Auch der scheinbar harmlose Charakter einer
Benutzeroberfläche kann die lebensweltliche Öffentlichkeit so
maskierend prägen, daß die von ihr eröffneten
Bedingungen des Handelns (und Denkens) sich als lähmend auswirken.
Aber
die Möglichkeiten einer
artifiziellen Rhetorik führen nicht notwendigerweise in die
Aphasie oder in die Passivität. Die Informationssphäre weist
eine spezifische artifizielle Dimension des Schweigens auf, die
bekanntlich in der abendländischen Tradition bereits in Platons
Kritik der Schriftlichkeit zur Sprache kommt. Die Thematisierung
des die Artifizialität der Informationssphäre bestimmenden
Schweigens im Rahmen einer Sigetik steht
noch aus. Man sollte nicht vergessen, daß die systematische
Verschweigung des Schweigens in der Logik zur Verfestigung und
Uniformierung bestimmter Denkformen geführt hat. (7)
So
wie in der Übergangsphase
von der mündlichen Sprachkultur in die Schriftkultur die
rhetorischen Topoi eine
andere Prägung erhielten, ohne daß wir deshalb
aufhörten, miteinander von Angesicht zu Angesicht zu sprechen, so
müssen wir auch eine Veränderung durch die artifizielle
Informationssphäre bedenken. Ich will nicht sagen, daß wir
einen auf die Lebenswelt hin orientierten ästhetischen und
rhetorischen Gestaltungsprozeß nicht brauchen oder daß wir
gar auf die Ausbildung der natürlichen Wahrnehmung verzichten
sollten oder könnten. Das gilt auch im Hinblick auf die
Vorstellung eines angeblich linearen Fortschritts der artifiziellen
Kommunikationsmedien. Die unterschiedliche Materialität eines
Bildschirms und eines Buches führt klar vor Augen, daß keine
gleichwertige Visualisierung von abstrakter Information stattfinden
kann. (8). Dazu trägt primär nicht die viel beschworene
Immaterialität der neuen Medien, sondern ihre Materialität
bei (vgl. Gumbrecht / Pfeiffer 1988).
Der
elektronischen Informationssphäre
öffnet aber sozusagen eine Unterführung unserer
ästhetischen und rhetorischen Fähigkeiten durchaus profanen,
aber in vielfacher Hinsicht befremdenden und widernatürlichen
Erfahrungen der Sinnesverwirrungen und des Un-Sinns. Anstatt uns
ästhetische zu erheben, können wir uns aisthetisch erniedrigen oder
dezentrieren. Heideggers Wort vom Gestell als dem "photographischen
Negativ des Ereignisses" (9) findet eine vielleicht überraschende
Deutung, die über ein vordergründiges kulturkritisches
Lamento hinausgeht. Erst wenn wir den Oberflächencharakter des
Gestells vor dem Hintergrund des es unterwandernden Un-sinns erscheinen
lassen, wird diese Oberfläche tatsächlich zu einer
Oberfläche des "Ereignisses", zum geschichtlichen Zeichen einer
Veränderung oder "Abschwächung" (Vattimo) der
lebensweltlich-verfestigten Verhältnisse des Menschen in der Welt.
Diese
Veränderung betrifft nicht nur
eine Abnahme des vordergründigen Glanzes der natürlichen
Ästhetik. Indem wir uns auf die elektronische
Informationssphäre einlassen, kann auch eine Relativierung des
"Tiefrausches des Verstehens" (Pfeiffer 1988: 27) (10) stattfinden.
Glaubten wir durch die Verschriftlichung unserer Mitteilungen und durch
ihre Auswahl, Sammlung und Ordnung in einer Bibliothek oder sogar in
einer Enzyklopädie des Labyrinths des "Symbolischen" und
"Imaginären" (Jacques Lacan) (11) Herr zu werden, so stellt jetzt
der vernetzte artifizielle Körper unserer Kommunikationen keinen
"Klartext" dar (Kamper 1988: 43-62), sondern eine unentrinnbare
Vielfalt von Fäden oder, um eine andere Metapher zu gebrauchen,
von Unterwasserströmungen, mit denen auch ein erfahrener Argonaut
oder "Hermenautiker" (Friedrich Kittler), mit dem ganzen Schatz an
Hard- und Software nicht fertig werden kann. (12)
Die
artifizielle Hermeneutik ist nicht bloß eine interpretierende,
sondern eine zugleich konstruierende. Sie ähnelt somit eher der
Heideggerschen Hermeneutik der Existenz im Sinne eines praktischen
Lebensentwurfs als der methodologischen Texthermeneutik der
Geisteswissenschaften. Als Hermeneutiker und Hermenautiker stehen wir
zwischen Tradition und Information. Wir müssen im vernetzten
Labyrinth des Informations-Gestells
navigieren
und es lebensweltlich gestalten. Dieses klippen- und
strömungsreiche Labyrinth arbeitet nicht nur, um an Nietzsche zu
erinnern, "mit an unseren Gedanken", sondern auch an unseren Taten.
(13)
Durch
Humanismus, Naturalismus und Technizismus versuchen wir vergebens
die Mitte unserer Existenz festzulegen. Wenn wir uns auf die
Entzugsdimensionen des Informations-Gestells einlassen, dann zeigt sich
in der Kühle und Profanität des Artifiziellen die
labyrinthische Natur unseres Begehrens, uns jenseits der Natur
technisch anstatt metaphysisch zu transzendieren. Diese
untergründige, wuchernde und chaotische Dimension des
Artifiziellen, die nicht selten das Gewand des Faszinierenden anhat,
bietet einen unendlichen Stoff für technologische Mythen.
Wir
befinden uns hiermit nicht nur "am Ende der Gutenberg-Galaxis" (Bolz
1993), sondern, wie im nächsten
Kapitel zu zeigen ist, am Anfang der GOLEM-Galaxis. Ich glaube
nicht, daß man die Kybernetik oder die Hermenautik gegen die
Hermeneutik ausspielen sollte. Es ist außerdem einfach naiv zu
sagen, daß "der Abschied von den diskreten, privaten Dokumenten
der Gutenberg-Galaxis [...] eben auch ein Abschied von den
Ordnungsmustern Hierarchie, Kategorie und Sequenz" ist (Bolz 1993:
217). Jeder, der mit Datenbanken zu tun hat, weiß, daß
Hierarchie, Kategorie und Sequenz keineswegs verabschiedet wurden,
sondern, und gerade bei einer Entlinearisierung à la Hypertext,
eine konstitutive Rolle dieser Systeme bilden. Bereits in der
Gutenberg-Galaxis wußte man von Verweisungstechniken und
entlinearisierten Enzyklopädien. Damit will ich keineswegs sagen,
daß die neuen Informationstechnologien nur elektronisch
transponieren, was in gedruckter Form vorlag. Denn so wie der
Übergang von einer vorwiegend oralen zu einer literalen Kultur
nicht nur neue technische, sondern auch hermeneutische und
lebenstechnische Fragen aufwirft – man denke an die Platonische
Schriftkritik – , so
stellt die elektronische Weltvernetzung
mit der Vielfalt an Verknüpfungs- und
Übertragungsmöglichkeiten eine andere Qualität des
Mitteilungs- phänomens dar. Wenn für Bolz "die Technik der
modernen Post [...] viel interessanter ist als die Theorie der
Postmoderne" (Bolz 1994), dann läßt sich diese Einsicht auch
umdrehen: Keine Technik der moderne Post ohne Theorie der Postmoderne,
denn das Interessante an der modernen Post ist, daß sie die Post
der Postmoderne ist.
Wir tauschen auch keineswegs die Welt der
Schrift gegen die der Bilder aus, wie Flusser (1993b) behauptet,
sowenig
wie wir aufgehört haben, miteinander von Angesicht zu Angesicht zu
reden, seitdem wir miteinander schriftlich verkehren. Aber so wie eine
orale Kultur auf die Utopie der unmittelbaren oral-diskursiven
Verständigung orientiert ist, wie am anachronistischen "Mythos des
kommunikativen Handelns" (Bolz) ersichtlich, und so wie eine
Schriftkultur das Buch ebenfalls zum Mythos erhebt und gegebenenfalls
auch, wie bei Jacques Derrida, die Abwesenheit sakralisiert, so scheint
es heute auch, als ob das Wuchern der rastlosen elektronischen
Informationszirkulation eine negative Utopie menschlichen Nicht- und
Halbverstehens, eine Parodie der Texthermeneutik sozusagen, bieten
würde. Dabei verkennen wir aber paradoxerweise, daß die
Herrschaft einer Mitteilungsform keineswegs eine Verabschiedung der
alten Kommunikationsverhältnisse bedeutet. Um die neuen Mythen
abzuschwächen, brauchen wir, wie noch zu zeigen ist, eine Genealogie der Information.
Zunächst
wenden wir uns aber jenem anderen mythischen Überbau unseres
Informationszeitalters, der unser offenes und abgründiges
Existieren nach oben zu transzendieren versucht.
ANMERKUNGEN
(1)
Vgl. dazu Boss' Kritik des Informatismus (1975) sowie Capurro (1981:
333-344).
(2) Zum Informationsbegriff vgl. Capurro (1978).
(3) Vgl. Eldred (1993, 1994)
(4) Mit der Schreibweise "Ge-Stell" unterscheidet Heidegger diesen
Terminus vom üblichen Begriff des Gestells. Er schreibt: "Wir
nennen die Versammlung der Berge, die, von sich her einig und nie
nachträglich, schon gesammelt ist, das Gebirge. Wir nennen die
Versammlung der Weisen, nach denen uns so und so zumute ist und sein
kann, das Gemüt. Wir nennen jetzt die von sich her gesammelte
Versammlung des Stellens, worin alles Bestellbare in seinem Bestand
west, 'das Ge-Stell'"
(Heidegger 1994: 32). Heidegger verwendet aber auch die Schreibweisen
Ge-stell und Gestell (Heidegger 1976b).
(5) Zur Kritik der Popperschen Ontologie vgl. Capurro (1986: 88-98).
(6) Vgl. Dretske (1986: 97-109). Ein ähnliches Problem liegt der
Formalisierung des Symbolbegriffs zugrunde, vgl. Krämer (1988b).
(7) Zur Sigetik (sigan = schweigen) vgl. Wohlfart /
Kreuzer (1971, Bd. 8, Sp. 1483-1495). Vgl. auch Trettin (1991).
(8) Vgl. Tufte (1983, 1990) sowie Girill (1992:17-26).
(9) Heidegger (1977b: 104). Vgl. Capurro (1992: 220-224)
(10) Vgl. auch die Beiträge unter der Überschrift
"Medien/Kopplungen" in : Gumbrecht/Pfeiffer (1991).
(11) Zu Lacan vgl. Juranville (1984).
(12) Vgl. Kittler (1988: 342-359).
(13) Vgl. Nietzsche (1975, III, I: 172). Vgl. auch Stingelin (1988:
327-341).
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Änderung: 7. Februar 2016