Plädoyer
für eine artifizielle Hermeneutik
((1))
Was hat Axel Bühler mit seinem Aufsatz "Der hermeneutische
Intentionalismus
als Konzeption von den Zielen der Interpretation" sagen wollen? Sagen
"wollen"
((4)) wohlgemerkt, denn, was er tatsächlich gesagt bzw. geschrieben
hat, das sind diese acht gedruckten Seiten. Wenn wir aber versuchen
herauszubekommen,
was Herr Bühler hat sagen "wollen", dann stehen wir
offenbar
nicht bloß, wie Herr Bühler schreibt und vielleicht auch
sagen
will, vor einem "Erkenntnisproblem", sondern ebensosehr vor einem
Willensproblem.
Ich schreibe 'vielleicht', weil es ja sein kann, daß Herr
Bühler
tatsächlich die Absicht gehabt hat, zwischen "Absichten" und
"Gedanken"
zu unterscheiden, was aber wiederum fragwürdig erscheint, da er
ein
"bzw." zwischen "sagen wollen" und "welche Gedanken sie
ausdrücken"
einschiebt ((4)). Unmittelbar darauf trennt Herr Bühler die
"Gedanken"
des Autors von den "Verwendungen" durch den Leser.
Die Frage
ist aber,
ob eine solche Trennung möglich ist, wenn wir tatsächlich
versuchen
herauszubekommen, was Herr Bühler mit diesem Aufsatz
hat
sagen wollen. Mit anderen Worten, es ist die Frage, ob Helmut die
kommunikative
Absicht: "Kannst du das Fenster schließen?" ((6)) überhaupt
verstehen kann, wenn er eine epoché der (seiner)
Verwendungsdimension
vollzieht. Hätte er gar keinen thematischen oder unthematischen
intentionalen
Willensbezug zum offenen Fenster und würde er keinem offenen und
unbestimmten
Handlungs- und Denkbereich aufgeschlossen sein, dann würde er auch
die (eine der) Absicht(en) dieser Äußerung nicht verstehen
können.
Ein Roboter (Herr Bühler spricht von "intelligenten Wesen" ((4)),
der z.B. der Willens- oder Absichtsdimension ermangelt, aber in der
Lage
ist, aufgrund von Symbolmanipulationen diese Frage zu 'prozessieren',
könnte
tatsächlich das Fenster schließen (und nicht bloß den
Gedanken 'verstehen'!), wenn man ihm (?!) vorher den situativen
Handlungshorizont
und die dazugehörenden Möglichkeiten eingegeben hätte.
Würde
er das Fenster nicht schließen und immer sagen, er habe die Frage
verstanden, dann würden wir denken, daß er die Frage wohl
'verstanden'
aber 'eine andere Absicht hat', oder daß er eigentlich (!) die
Frage
nicht versteht, weil er eben bloß den Gedanken und nicht die
damit
verbundene Absicht versteht. In beiden Fällen hätten wir
jedenfalls
mit verschiedenen Bedeutungen des Wortes 'verstehen' zu tun, je
nachdem,
ob lediglich der propositionale Gehalt ('Fenster schließen') oder
zugleich der illokutionäre Gebrauch (Bitte, Frage, Befehl)
'verstanden'
wird. Vom Interpreten zu verlangen, daß sie/er Absichten
verstehen
soll, indem sie/er die eigene Verwendungsdimension ausschließt,
kommt
dem Versuch gleich, einen Gedanken zu verstehen, ohne sich dabei eigens
(und Eigenes) zu denken.
((2))
Damit wären wir aber bei der Hermeneutik des 20. Jahrhunderts
angelangt,
die in der Tat, sowohl in ihren existentialontologischen als auch in
ihren
strukturalistischen Ausformungen den naiven Glauben an objektiven
Gedanken
und Absichten, die einem Subjekt zukommen sollen, radikal in Frage
stellt. Diese Radikalität läßt sich kaum in wenigen
Zeilen ausdiskutieren
((2)). Die Unzugänglichkeit der Autorenintentionen steht insofern
in Frage, als damit die Vorstellung einer von der Welt getrennten
"eingekapselten
Psyche" (M. Boss) (1)
verbunden ist. Vom Autoren und
Interpreten gemeinsamen "In-der-Welt-sein" her, stellen die intentiones
keineswegs ein sog. intramentales (oder gar innerzerebrales)
Phänomen
dar, sondern sie drücken die Spannung der Aufmerksamkeit, also ein
'Außer-sich-zum-anderen-hin-gehen' (in-tendere), aus. Um
also
die gedankenvollen Absichten und absichtsvollen Gedanken zu verstehen,
muß der Interpret nicht die Psyche des Autors eruieren,
sondern
er/sie muß sich selbst der Sache öffnen, die für den
Autor
Anlaß zum nach-denken war.
Zu sagen,
daß für die
philosophische
Hermeneutik es primär darum geht, "was wir mit dem Text, mit der
Rede
anfangen, wie wir sie in unserem Leben für uns und andere anwenden
wollen" ((2)), ist unzureichend. Die philosophische
Hermeneutik
will keineswegs Texte den beliebigen Zielen des Auslegers ausliefern.
Aber
der Satz drückt zugleich, wenngleich Herr Bühler das hat
vermutlich
nicht sagen wollen, daß Texte letztlich nur im "Leben" und aus
dem
"Leben" zu verstehen sind, wobei die Pointe der philosophischen
Hermeneutik
darin besteht, daß bei einer 'gelungenen' Interpretation sowohl
die
Identität als auch die Differenz meiner 'intentiones' zu denen des
Autors zum Ausdruck kommen, ja daß erst wenn diese
Identitäten
und Differenzen zum Ausdruck kommen, der Interpret (der auch 'immer
schon'
der Autor selbst ist!) davon ausgehen kann, daß er/sie etwas (!)
vom Text (seinem eigenen und dem des anderen) verstanden hat. Wenn dem
so ist, dann müßte 'man' vielleicht doch versuchen die
Hermeneutik
des 20. Jahrhunderts neu und anders zu lesen, um die darin enthaltenen
Gedanken und Absichten 'besser' zu verstehen als
'man'
sie bisher verstanden hat.
((3))
Ähnliches gilt für den Strukturalismus. Ich denke dabei vor
allem
an J. Lacan. Wenn Hermeneutik sich zwar mit dem Verstehen von Gedanken
befaßt, und Psychoanalyse davon nichts wissen will (kann), dann
bedeutet
das nicht, daß die jeweils andere Dimension des Denkens bzw.
Begehrens
nur auf naiver Weise berücksichtigt werden kann. In einer
psychoanalytischen
Behandlung werden stets tief-philosophische Einsichten berührt,
wenngleich
nicht eigens thematisiert oder gar schulmäßig behandelt. Und
umgekehrt: Die Frage nach dem Gegenstand menschlichen Begehrens
läßt
sich nicht einfach anhand der Unterscheidung von "primären" und
"sekundären"
Absichten aufklären ((7)). Ich will damit nicht sagen, daß
jede
Interpretation eine Psychoanalyse des Autors (und des Lesers!)
voraussetzt,
sowenig wie eine Psychoanalyse ohne Philosophiestudium aussichtslos
wäre!
Aber Hermeneutiker und Psychoanalytiker sollten die abgründigen
Dimensionen
des Denkens und Wollens, sofern sie die praktischen Grenzen ihrer Kunst
überschreiten, zumindest theoretisch nicht verschleiern.
((4))
Wie problematisch der Begriff des Autors ist, zeigt sich auch in
anderer
schon angedeuteten Hinsicht. Es ist, wie wir spätestens seit
Platon
wissen, die 'crux' einer jeden Texthermeneutik, daß der Urheber
abwesend
ist und die Schrift sich also nicht verteidigen kann. Nun ist das aber
strukturell nicht viel anders, wenn, wie in diesem Fall, Herr
Bühler
als Autor sich verteidigen und diese Bemerkungen als
Mißverständnisse
seiner Absichten und Gedanken in Frage stellen kann. Denn dabei
muß
Herr Bühler sich selbst fragen, was er eigentlich hat sagen
wollen und somit einen neuen Interpretationsprozeß in Gang
setzen,
der u.U. zu einem neuen Text führt, der wiederum... usw. Der Autor
Herr Bühler ist für sich selbst (!) ein
Interpretationsgegenstand.
Der Interpretationsprozeß endet also nicht irgendwo bei den
Gedanken
und Absichten 'des Autors'. Dieser ist keine "Psyche-Kapsel", sondern
er/sie
'ist' in der Welt, mit anderen, wird in eine Sprache 'geboren', die
bereits
seit Generationen mit Gedanken und Absichten geprägt wurde usw.
'Seine'
Gedanken und Absichten sind also auch (!) immer schon die
der
anderen. Ein Autor ist keine 'Substanz' (oder kein 'Subjekt'), dem/der
Eigenschaften, wie 'Gedanken' und 'Absichten', zukommen. Eine solche
zugleich
solipsistische und substantialistische Vorstellung scheint mir
dem
hermeneutischen Intentionalismus zugrunde zu liegen.
((5))
Problematisch scheint mir die zentrale Bedeutung des Begriffs 'Autor'
für
eine "Konzeption von den Zielen der Interpretation" in, wiederum,
anderer
Hinsicht, und zwar im Hinblick auf die artifizielle Sphäre der
Kommunikationstechnologien.
Herr Bühler reflektiert mit der technischen Folie des 18.
und
19. Jahrhunderts, d.h. er bezieht sich auf "Reden" und "geschriebene
Texte",
darunter z.B. "Zeitungsartikel" und "Bücher", gemeint sind also
gedruckte
Texte ((5)). Er spricht von "Kommunikation", läßt aber das
artifizielle
Medium, in dem sich Kommunikation in einer technischen Zivilisation
vorwiegend
vollzieht, außer acht. Ich schlage in diesem Zusammenhang den in
Anschluß an Heidegger gebildeten Begriff des
'Informations-Gestells'
vor, um die strukturelle und artifizielle Verselbständigung der
Informationssphäre
zu kennzeichnen (2). Wenige
Denker (darunter V. Flusser,
I. Illich und G. Anders) haben bisher die Konsequenzen für eine,
wie
man sie nennen könnte, artifizielle Hermeneutik zu ziehen
versucht.
Man muß aber bedenken, daß der Begriff des Autors
(singulare
tantum), bereits in der durch die Methodik der modernen
Naturwissenschaften
eingeführten Art des Verfassens und Mitteilens von Ergebnissen
(von
der Gruppenarbeit und der sog. grauen Literatur bis hin zu den
informellen
und zum Teil anonymisierten messages des electronic mail) die
vorwiegend
aus den Geisteswissenschaften herkommende Frage nach den Gedanken und
Absichten
eines (!) Autors fragwürdig wurde. Diese Frage klingt vielleicht
sinnvoll,
wenn man einen literarischen Text analysieren will - vorausgesetzt, man
will den Text als 'Wirkung' von den Absichten eines Autors analysieren,
und somit den Blick vom Text weg, zum 'Autor' (d.h. zur Fiktion eines
Autors
mit 'eigenen' Gedanken und Absichten!) hin wendet! Sie wird aber einem
Chemiker, der eine Patentschrift analysiert, kaum einleuchten, es sei
denn
er will eben die 'Hintergedanken', die zu dieser Erfindung geführt
haben, eruieren.
((6))
Es ist inzwischen ein Gemeinplatz, von der 'Informationsexplosion' zu
reden.
Damit war zunächst die quantitative Explosion des Gedruckten
gemeint.
Im Zeitalter der elektronischen Netze, der Massenmedien, der multimedia
und der virtual reality kommen mir die Ziele des
hermeneutischen
Intentionalismus, sich (mit Reden) und gedruckten Texten zu
befassen
((5)) merkwürdig anachronistisch vor. Auch die philosophische
Hermeneutik
des 20. Jahrhunderts bedarf einer Neuformulierung, die der
Artifizialität
der Kommunikation Rechnung trägt. Wenn ich 'meine' hilflosen
Ansätze
in diesem Bereich betrachte (3),
dann stelle ich fest,
daß bereits die groben Versuche des information retrieval auf der
Basis von Boole'schen Operatoren in Datenbanken zu recherchieren, das
Phänomen
der Verwobenheit der 'eigenen' Gedanken (und Absichten) mit denen der
'anderen'
zum Vorschein kommen lassen. Mit dieser Verwobenheit meine ich
den
Komplex von Verweisungen, Distortionen, Anspielungen,
Auslassungen
usw. also das, was eigentlich immer wieder Anlaß zu einer
Interpretation
gibt, deren Ziel aber nicht
sein kann, nach den Gedanken und Absichten 'eines Autors' zu suchen,
sondern
die 'Verstrickungen' unseres gemeinsamen Mitdenkens und Mithandelns zu
verfolgen, ohne aber das Labyrinth (oder den 'hermeneutischen Zirkel'!)
zu verlassen (verlassen zu können).
Bedenkt man
aber, daß
diese
Verwobenheit nicht nur aus Gesagtem und nicht (mehr) primär aus
Gedrucktem,
sondern aus einer sowohl mit dem Gesagten als auch mit dem Gedruckten
'interferierenden'
elektronisch-artifiziellen Informationssphäre besteht, dann wird
es
klar, daß die von Herrn Bühler anvisierten hermeneutischen
Ziele
sich im wahrsten Sinne des Wortes auf das 18. und 19. Jahrhundert
beziehen
(ohne dabei ebenfalls die artifizielle Gutenberg-Dimension zu
berücksichtigen).
Es ist dieser seit langem sich vollziehende Über-Gang der
Hermeneutik
in die Artifizialität der Informationstechnologien, der in eine
Konzeption
von den Zielen der Interpretation im 21. Jahrhundert hineingehört.
Wenn man in Bühlers Konzeption "das Leben" ausklammert, dann
gelangt
das "Besserverstehen" ((29)) in die Nähe einer hermeneutischen
Besserwisserei,
während eine hermeneutische Kernfrage, wie die nach dem
Zusammenhang
der Informationstechnologien (und der durch sie geformten
Mitteilungsformen)
mit den "Technologien des Selbst" (M. Foucault), ausgeklammert bleibt (4).
((7))
Herrn Bühlers Gedanken über die Interpretation von
Büchern
und Zeitschriftenaufsätzen setzen voraus, daß es so
etwas
wie Bibliotheken gibt. Eine Bibliothek ist eine mögliche
Antwort
auf die Artifizialität des Gedruckten, die diesem zu entsprechen
sucht,
ohne zuvor zu verlangen, man müßte zunächst alle
Gedanken
und Absichten der Autoren klären und miteinander in Verbindung
setzen,
bevor man sie ordnet und dem Interpretierend-Suchenden zur
Verfügung
stellt. Die Grenzen von bibliothekarischen Systematiken liegen
überall
offen zutage. Eine artifizielle Hermeneutik müßte zeigen,
wie
die interpretatorische Festlegung von Gedanken und Absichten durch den
hermeneutischen
Intentionalismus nicht nur geistesgeschichtlich und lebensweltlich,
sondern
ebensosehr 'listig-mechanisch' (durch welche 'Wundermittel' auch
immer...)
unterwandert wird, und zwar so, daß nicht bloß der 'Autor'
mit seinen/ihren 'eigenen' Gedanken und Absichten, sondern eben jene
'Verwobenheit'
zum Vorschein (ja, zum PC-Vorschein) kommt.
((8))
Jede Interpretation ist bedingt nicht nur durch eine
geistesgeschichtliche
Tradition, sondern ebensosehr durch eine artifizielle Sphäre der
Information.
Beide enthüllen die Grenzen des hermeneutischen
Intentionalismus.
Die ständige semantische Einsturzgefahr unserer 'diskreten'
Interpretationen,
weist nicht nur auf eine "indiskrete" oder
"sub-semantische"
(W. Hogrebe) (5), sondern auch
auf eine artifizielle
Dimension hin, wovon die Buchkultur uns einen Vorgeschmack vermittelt
hat.
Anmerkungen
(1)
M. Boss: Grundriss der Medizin und der Psychologie. Bern 1975
(2)
Vgl. v.Vf.: Leben im
Informationszeitalter. Berlin
1995. Kap. 5
(3)
Vgl. v.Vf.: Hermeneutik
der Fachinformation.
Freiburg/München 1986
(4)
Vgl. v.Vf.: Informationstechnologien und Technologien des Selbst. In:
Deutsche
Zeitschrift für Philosophie 40 (1992) 3, S. 293-304; ders.: Leben
im Informationszeitalter, a.a.O. Kap. 2; ders.: Information
Technologies and Technologies of the Self.
(5)
W. Hogrebe: Metaphysik und Mantik. Frankfurt 1992.
Axel
Bühler: Replik
"Jetzt
verstehe
ich meine Absichten besser"
"((16))
Für den hermeneutischen Intentionalismus scheint heuzutage -
aufgrund
vieler einschlägiger Diskussionen im 20. Jahrhundert - die
Problematik
der Unzugänglichkeit der Autorenintentionen weniger schwerwiegend
zu sein als die Frage, ob wir bei der Intention vieler Texte
überhaupt
von Gegebensein einer bestimmten Intention eines bestimmten Autors
ausgehen
können. So meint Brandt, bei einer Vielzahl von Autoren
hätten
wir eine Pluralität geistiger Ereignisse, aber nur einen
komplexen Gedanken und eine komplexe Absicht. Ähnliche
Einwände
erhebt Störmer, ((6)), im Zusammenhang mit dem Begriff des
Gesetzgebers.
Capurro, ((5)), meint, daß angesichts der in den
Naturwissenschaften
oft praktizierten Form gemeinsamer Veröffentlichungen die Frage
nach
den Gedanken und Absichten eines Autors fragwürdig werde
(4).
-
Die Einwände laufen also wohl auf folgendes hinaus: es gibt
Texte,
mit denen keine eindeutige Intention des Urhebers bzw. kein eindeutiger
Urheber verbunden ist. Deswegen ist es müßig, zumindest
für
solche Texte nach Intentionen individueller Personen zu fahnden, wenn
wir
interpretieren. Wenn aber für derartige Texte die Eruierung der
Autorintentionen
als unrealisierbares Interpretationsziel zu gelten hat, müssen wir
fragen, ob dieses Interpretationsziel im Zusammenhang mit anderen
Texten
sinnvoll ist. Die Texte, um die es hier geht, sind wohl vor allem von
zwei
Arten: (a) Texte, deren Überlieferung eine Feststellung eines
wohldefinierten
Urhebers unmöglich macht (hier könnten wir etwa an die Dramen
Shakespeares denken oder an den Cours de linguistique
générale
von de Saussure); (b) Texte, die von mehreren Autoren in Zusammenarbeit
verfaßt worden sind (etwa die Schriften von Marx und Engels, ganz
allgemein ein großer Teil der wissenschaftlichen Literatur vor
allem
in den Naturwissenschaften; Gesetze bzw. Gesetzeswerke, die nach
möglicherweise
langwierigen Beratungsprozessen von gesetzgebenden Körperschaften
verabschiedet worden sind)."
"(4)
Inwiefern die Einführung neuer Informationstechnologien den
"Autor"
und seine Gedanken und Absichten in Frage stellen - wie Capurro, ((5)),
behauptet - führt Capurro in seinem Beitrag nirgends aus. Ob ein
Text
mit e-mail versendet wird oder handschriftlich als Postkarte,
ändert
doch nichts daran, daß eine Person mit bestimmten Gedanken und
Absichten
diesen Text verfaßt hat. Und daß das Denken einer Person
mit
dem Denken von anderen Personen "verwoben" ist, ((6)), scheint nicht
erst
das Resultat der neuesten Informationstechnologien zu sein. Nebenbei
bemerkt:
der unter Verwendung Heideggerscher Terminologie gebildete Ausdruck
"Informations-Gestell"
trägt zum Verständnis nichts bei, dagegen einiges zur
Erheiterung.
Dadurch, daß Capurro ehrfurchtslos Heideggersche
völkisch-raunende
Ausdrücke mit welschen Fremdwörtern verbindet, beseitigt er
aber
das Gefühl des Unbehagens, das Heideggers Sprache auch
auslöst."
Letzte
Änderung: 12. August 2017