Kurzfassung
Das
Verhältnis
zwischen Bibliotheken und neuen Medien wird seitens der Bibliotheken
manchmal als eine Existenzbedrohung, manchmal als eine
Integrationsaufgabe aufgefaßt. In diesem Beitrag wird für
die Integration plädiert, ohne aber die Differenzen zwischen ihnen
aufzuheben. Im ersten Teil werden einige Fakten über bestehende
Integrationsformen dargelegt. Der zweite Teil behandelt drei sich
daraus ableitende Themen, nämlich: die Zukunft der Bibliotheken im
Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit, die Auswirkungen der
Vernetzung auf die lokalen Aufgaben der Bibliotheken und die Rolle der
Bibliotheken in der Demokratie.
Abstract
The relationship between libraries and electronic media is sometimes
being conceived as a mortal danger for the former, sometimes as an
integrative task. This paper is a plea for the integration without
forgetting the differences between both actors. In the first part, some
facts concerning this integration is examined. The second part analyzes
some ideas about the future of libraries in the era of their
technological reproduction, about the impact of networks on their local
services and about their role in democracy.
Medienwirklichkeit versus Bibliothekskultur? Gibt dieses Formel das
adäquate Bild eines heute strittigen eines heute strittigen
Sachverhalts? Befinden wir uns in einer Situation der Bedrohung einer
jahrhundertealten bibliothekarischen Kulturtradition durch die
zunehmende Macht der neuen Medien? Stellen die neuen Medien eine
qualitative Veränderung in der Entwicklung der
Kommunikationstechnologien dar, so daß sie die alten Medien und
ihre Institutionen (Bibliotheken, Verlage, Buchhandlungen,
Dokumentationsstellen, Archive) radikal transformieren oder gar
ablösen werden? Ist es so, daß die Buchkultur – mit allen
Nuancen, die dieser Begriff in der europäischen Geistestradition
hat, vor allem aber mit der Betonung auf Lesekultur und insbesondere
auf das Lesen von Literatur – Sache der Bibliotheken ist, während
die neuen Medien sich dazu im Widerspruch befinden?
Medienwirklichkeit versus Bibliothekskultur: Wie ist diese
Gegenüberstellung zu verstehen? Als ein Widerspruch, so daß
beide Sachverhalte nicht gleichzeitig wahr sein können, d.h.
entweder schlagen wir uns auf die Seite der Medien und ihrer
kulturfeindlichen Wirklichkeit oder auf die Seite der Bibliotheken und
der Kultur? Tertium non datur. Oder ist dieses versus so zu verstehen, daß
wir hier nicht mit einem Widerspruch, sondern mit einem Widerstreit zu
tun haben, so daß man sagen kann, daß zwischen beiden
Sachverhalten so etwas wie eine Spannung herrscht, von der beide
Konkurrenten profitieren können?
Oder, und damit will ich diese Vorbemerkungen zu meinem Thema
vorläufig abschließen, ist diese Gegenüberstellung
insofern nur eine verfälschende Vereinfachung, da man sagen kann,
daß die neuen Medien nicht weniger zur Kultur gehören, wie
das alte Medium Buch, und daß wir mit einer
Bibliothekswirklichkeit zu tun haben, die nur eine bestimmte
Modalität der kulturellen Entwicklung darstellt. Womöglich
kehrt sich dann die Sache um, nämlich: Bibliothekswirklichkeit und
Medienkultur!
Vielleicht verhält es sich aber so, daß weder der Satz:
Medienwirklichkeit versus Bibliothekskultur noch seine Umkehrung die
Sache zutreffend auf den Punkt bringen. Denn es könnte sein,
daß sowohl die alten Medien und mit ihnen die Bibliotheken als
auch die neuen Medien zur Kultur gehören und daß beide
hinsichtlich ihrer heutigen Wirklichkeit als auch ihrer
Entfaltungsmöglichkeiten nicht aufeinander reduziert werden
können, sondern daß sie verschiedenen Kategorialen Ebenen
angehören. Der Reduktionismus in dieser Frage führt entweder
zum Mythos Information oder zum Mythos Bibliothek.
Wenn dem so ist, und ich möchte zu Beginn die These aufstellen,
daß es so ist, dann ließen sich einige der heute zum Teil
emotional geführten Diskussionen wie zum Beispiel, ob die
Bibliotheken sich in der virtual reality des Internet auflösen
werden, zumindest entschärfen. Dann versteht sich der Widerstreit
zwischen Medienwirklichkeit und Bibliothekskultur als Frage wie die
Verzahnung oder Integration im Rahmen einer gemeinsamen Kultur aussehen
kann, ohne aber die Unterschiede zu verwischen. Diese Verzahnung ist,
wie ich anhand einiger Fakten belegen möchte, im vollen Gange. von
hier aus ergeben sich Fragen bezüglich der Auswirkungen der
Medienwirklichkeit auf die Bibliothekskultur, und umgekehrt. Ich werde
im zweiten Teil einige Thesen über diese Fragen zur Diskussion
stellen. Meine Denkschritte lauten: Fakten, Fragen, Thesen.
1 Fakten
Eine 1994 durchgeführte Erhebung in ca. 90 US-research libraries
zeigte folgendes Bild:
- Alle befragten Bibliotheken bieten
CD-ROM Dienste an,
davon 41% mehr als 80 Produkte, 26% Multimedia, 30% bieten
Online-Zugang zu CD-ROM an.
- Mit einer Ausnahme bieten alle
befragten Bibliotheken
Online-Recherchen im Auftrag an. 95% verlangen dafür auch
Gebühren.
- Der Zugang zu
Endnutzer-Online-Recherchen steigerte sich
von 45% 1991 auf 66% 1994. Die meisten Bibliotheken bieten hierzu ein
bis zwei Online-Systeme an, am häufigsten First Search von OCLC,
sowie Lexis, Medlars, STN, CDP Online und LEXIS/NEXIS.
- Fast alle Bibliotheken haben OPACs.
Viele von ihnen laden
auch Datenbanken auf. Von 36% in 1991 wuchs die Zahl auf 74% 1994.
- Endnutzer-Zugang zu Internet gab es bei
77% der befragten
Bibliotheken. Die Hälfte der Bibliotheken haben einen lokalen
Gopher und einige eine WWW-Homepage. Nur 28% bieten E-mail an, wobei
dann viele Nutzer die Terminals blockiere (Tenopier 1995).
Tilmann Bartz, Jochen Prestel und Hans Wagner von der
Universität
Konstanz führten zu Beginn dieses Jahres eine empirische
Untersuchung über "Spezialbibliotheken und Internet in
Deutschland" durch (Bartz 1995). Sie gingen von folgenden
Prämissen aus, die ihnen die Grundlage für einen
entsprechenden Fragektalog lieferten:
- Der Wissensstand auf diesem Gebiet ist
nicht sehr hoch.
- Die Qualität der Internet-Dienste
wird als unsicher
erarchtet
- Bibliotheken sehen sich als Filter-
oder
Ordnungsinstanzen.
- Die Anwender nutzen hauptsächlich
die Basisdienste
wie z.B. e-mail.
- Die Entscheidung über die
Internet-Nutzung
hängt sehr stark von der fachlichen Ausrichtung der betreffenden
Institution ab.
- Das traditionelle bibliothekarische
Berufsbild ist noch
fast ausschließlich an der "Buchkultur" orientiert.
- Der Ausbau der Datennetze wird als
Angriff auf die
Print-Medien gewertet.
- Durch den Einsatz von
endnutzerorientierte Software wird
die Bibliothek als Informationsvermittler irgendwann
überflüssig.
- Das elektronische Publizieren bedroht
die Bibliotheken in
ihren Nachweis- und Dokumentationsfunktionen.
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der
Spezialbibliotheken, Herr
Laux, stellte den Forschern die Adressen von ca. 650 Mitgliedern zur
Verfügung, aus denen 447 Institutionen selektiert wurden. 177
Fragebögen wurden beinah vollständig ausgefüllt und
termingerecht (31. januar 1995) zurückgesandt. Es waren dabei 111
öffentliche Einrichtungen, 28 privatwirtschaftliche Unternehmen
und 36 Mischformen (z.B. Stiftungen). Was die fachliche Ausrichtung
anbelangt, waren 51 naturwissenschaftlich-technisch, 54 geistes- und
sozialwissenschaftlich, 27 Dienstleistungen, 16 Produktion und 17
Verwaltung
Dabei zeigt sich, daß die Print-Medien in der
Informationsvermittlung nach wie vor eine herausragende Rolle spielen,
gefolgt von Informationsbanken und CD-ROM. Die Mehrheit der
Spezialbibliotheken hat lediglich Zugang zu den klassischen
Online-Datenbanken, während Btx und Compuserve nur eine geringe
Rolle spielen. Die Internet-Nutzung nimmt im
naturwissenschaftlich-technischen Bereich einen größeren
Raum ein. Knapp die Hälfte der Bibliotheken planen aber einen
Netzzugang, 55% davon für 1995.
Die wichtigsten Gründe, warum kein Zugang zu Internet geplant ist,
waren zu hohe Kosten und mangelnde Nachfrage. Von den 41 Bibliotheken,
die bereits Internet nutzen, gab es aufgrund ihrer unterschiedlichen
Größe auch sehr unterschiedliche Zahlen bezüglich der
Kostenkalkulation: Die Angaben reichten von 500 bis 50 000 DM. Viele
Bibliotheken haben noch keinen oder nur einen eingeschränkten
Zugang zum WWW. Die BibliothekarInnen eignen sich ihr Internet-Wissen
durch Fachliteratur, 'trial and error' sowie durch Gespräche mit
Kollegen an. Als Hauptvorteile für die Internet-Nutzung wurden
genannt:
- schnelle Verfügbarkeit der
Information,
- die Möglichkeit in anderen
Katalogen zu
recherchieren,
- Kommunikation über e-mail,
- Aktualität der Daten,
- Möglichkeit elektronische
Publikationen in das
eigene Angebot zu integrieren,
- Zugang zu Diskussionslisten,
- gemeinsame Nutzung von Daten.
Und als Hauptnachteile:
- das unstrukturierte Angebot,
- die schwierige Handhabung,
- die hohen Ausfallzeiten,
- der hohe Zeitaufwand.
Ich möchte an dieser Stelle die
Bedeutung des Faktors Zeit betonen, worauf ich im zweiten Teil eingehen
werde. Nur 5 Bibliotheken stellen ihren Benutzern alle Internet-Dienste
(e-mail, Gopher, FTP, WWW, Newsgroups) zur Verfügung. 25
Bibliotheken, darunter auch kleinere mit unter 20 000 Medieneinheiten,
erstellen OPACs und bieten sie in Internet an.
Viele Bibliotheken gehen aus organisatorischen oder aus
Kostengründen dazu über, bestimmte Aufgabenbereiche, wie z.B.
die Lieferung von Zeitschriftenartikeln, auszugliedern. Die
Inanspruchnahme kommerzieller Dienstleistungen wird positiv beurteilt
(besser, schneller, kostengünstiger), zugleich aber als
Gefährdung der informationellen Vielfalt angesehen. Gegenüber
der unübersichtlichen Vielfalt der über Internet zu
beziehenden Informationen sehen die meisten Bibliotheken ihre
traditionelle Nachweis- und Dokumentationsfunktion nicht
gefährdet,
sondern sich in ihrer Ordnungs- und Filterungsfunktion bestätigt,
und einige sind der Meinung, daß nach dem Grundsatz der
Informationsfreiheit der Zugang zu Internetdiensten gewährleistet
werden sollte. Nur 4 Bibliotheken vertraten die Meinung, daß ihre
Aufgabe als Informationsvermittler irgendwann überflüssig
wird.
In ihrem Ausblick stellen die Autoren
fest, daß die virtuelle Bibliothek bei den deutschen
Spezialbibliotheken noch eine Utopie ist. Die klassischen
Informationskanäle (persönlicher Kontakt, Post und Telefon)
spielen die wichtigste Rolle in der Kommunikation mit Benutzern und
Kollegen. Informationsvermittlung bleibt für die meisten
Bibliotheken Vertrauenssache. Dennoch schließen sich die
persönliche Beratung und die Nutzung von elektronischen Netzwerken
nicht aus. Diese Aussage steht ganz in der Linie der von mir
vertretenen
These nach dem widerstreitenden Verhältnis von Medienwirklichkeit
und Bibliothekskultur. Dementsprechend hält auch die Untersuchung
fest, daß ein dringlicher Bedarf an Schulen von BibliothekarInnen
im Umgang mit Netzdiensten besteht ('network literacy'). Als Beispiel
für eine gelungene Integration der elektronischen Medien in einer
Bibliothek analysiert die Studie die Universitätsbibliothek Lund
(Schweden) (http://www.ub2.lu.se/), die Library of Congresss als
Informationsanbieter (http://lcw-eb.loc.gov/homepage/lchp.html) sowie
verschiedene Projekte von Bibliotheken und Forschungsinstituten.
Es gibt inzwischen auch Erfahrungen
öffentlicher Bibliotheken mit Internet. Dazu gehören, wie
Christine Wörter in ihrer Diplomarbeit dargestellt hat
(Wörner 1995), das Projekt GAIN (USA), die Helsinki City Library
und The Internet Public Library. Dabei gilt die Devise: Je kleiner und
abgelegen eine Bibliothek, desto wichtiger die Technologie!
Im Rahmen des GAIN-Projekts – vom New
York
State Education and Research Network (NYSERNet) 1992 ins Leben gerufen
– wurden im Zeitraum von Juni 1993 bis Juni 1994 fünf
ländlichen Bibliotheken und einer Indian Nation School Hard- und
Software, ein Internet Anschluß, finanzielle Unterstützung
für die Telekommunikationsgebühren zum nächsten
Knotenpunkt, Training u.a. zur Verfügung gestellt. Kostenpunkt pro
Bibliothek ca. $ 19 000. Ergebnis Die Gemeinda sah die Bibliothek unter
einem ganz neuen Gesichtspunkt, nämlich als innovative Einrichtung
und Anbieter von Dienstleistungen, die sonst nicht vorhanden gewesen
wären.
Die Helsinki City Library war im
Rahmen
eines Projekts mit dem Namen "Knot at the Cable" die erste
öffentliche Bibliothek (seit Februar 1994) mit einem WWW-Server.
Kostenpunkt: ca. 20 000 FIM für die geleaste Leitung sowie ca. 60
000 FIM für Training (http://www.kaape-li.fi/). Auf ihrer Homepage
bietet die Bibliothek Informationen auf Finnisch, Schwedisch und
Englisch über sich und über die 35 Zweigstellen sowie weitere
Links an.
The Internet Public Library (IPL)
schließlich ist eine virtuelle öffentliche Bibliothek, die
195
als Projekt der Universität Michigan ins Netz ging
(http://ipl.sils.umich.edu). Einige Dienste der IPL sind zum Beispiel
im Auskuknnftsbereich mit der Möglichkeit Fragen über WWW
Formulare und e-mail zu stellen, in der Jugendabteilung mit
Märchenanimation, im Forum für Bibliothekare
(Diskussionslisten), im virtuellen Klassenzimmer mit der
Möglichkeit Computer- und Internetkenntnisse zu verbessern, im
Ausstellungsbereich mit Hyper-Links zu Museen und schließlich im
elektronischen Lesesaal mit Volltexten und Links zu Katalogen.
Nach einher im Auftrag der National
Commission on Libraries and Information Science durchgeführten
Studie über "Public Libraries and the Internet" hatten 1994 20,9%
aller US-public libraries Zugang zu Internet. Tendenz steigend (McClure
1994).
Bayern plant eine
Multimedia-Offensive, um
Bayern "an die Spitze des Fortschritts" (Stoiber) zu bringen. Gemeint
sind 16 Projekte, die unter dem Namen "Bayern online" bis 1998
(Kostenpunkt: 300 Millionen Mark) laufen sollten. Dabei schaltet sich
Bayern als Anbieter mit statistischen, landeskundlichen und
touristischen Informationen im WWW ein. Weitere Projekte betreffen
Telearbeit bei BMW, Mittelstandsinformationen, Güterverkehrs- und
Baulogistik (Magenheim-Hörmann 1995).
In der Abschlußveranstaltung
des
Bibliothekartages 1995 in Göttingen war von Herrn Dr. Hirsch
(BMFT) zu hören, daß in sehr naher Zukunft allen
Bildungseinrichtungen, einschließlich der Öffentlichen
Bibliotheken, ein Zugang zu Internet gewährleistet wird. Nach
einer Umfrage in den Öffentlichen Bibliotheken in
Nordrhein-Westfalen zeigt sich ein großes Interesse an einem
Internetanschluß.
Fazit: Multimediale Vernetzung ist
weit
mehr als die Möglichkeit des Abrufs elektronisch gespeicherte
Informationen, sondern sie ist ein wirkungsvolles Kommunikationsmedium
zur Unterstützung oder Schaffung von Gemeinschaft und hat eine
herausragende kulturelle Dimension.
Zum Schluß etwas Anekdotisches.
Immer mehr Zeitungen bieten elektronische Ausgaben an. Der virtuelle
Kiosk ist nicht mehr weit (Piper 1995). Sogar die Wiener
Kaffeehauskultur bekommt etwas vom Cyberspace ab, wie im
"Virtually-Cybercafé" am Schwedenplatz zu erleben. "Eine Melange
digital, der Herr?" betitelte "Die Presse" einen entsprechenden
Bericht, in dem auch von Info-Surfen im "Cyberia", einem Londoner
Kaffeehaus die Rede ist. Die Wiener werden aber sicher eine typisch
Wienerische Internet-Café-Atmosphäre schaffen! (Fuglewicz
1995)
2 Fragen und Thesen
Diese Fakten und die sich ableitenden Tendenzen geben Anlaß zu
unterschiedlichen Fragen und Thesen, wovon ich einige zur Diskussion
stellen möchte.
- Verlieren die Bibliotheken im Zeitalter
ihrer technischen
Reproduzierbarkeit ihre Aura und sogar ihre Daseinsberechtigung?
- Welche Auswirkungen hat die Vernetzung
der Bibliotheken
auf ihre lokalen Aufgaben?
- Welche Rolle erfüllen die
Bibliotheken in der
Demokratie?
zu 1 Über die Zukunft
der Bibliotheken im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit
Im Anklang an Walter Benjamins These vom Verlust der Aura des
Kunstwerkes im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit kann man
die Frage stellen, ob auch die Bibliotheken im Zeitalter ihre
technischen Reproduzierbarkeit jene Aura verlieren – und damit
tendenziell auch ihre Seinsbestimmung und Daseinsberechtigung –,
die sie vor allem seit der Neuzeit besaßen. Benjamins These hat
sich nicht bewahrheitet, sondern es geschah paradoxerweise das
Gegenteil. Mitten in der totalen Medialität erleben die Museen mit
ihren Originalen – inklusive denjenigen, wie das Karlsruher Zentrum
für Kunst und Medientechnologien (ZKM), die sich auf neue Medien
spezialisieren – eine kaum vorauszuahnende Popularität. Man
kann sagen, daß gerade die Reproduzierbarkeit das Auratische
nicht aufgelöst, sondern seine Selbstverständlichkeit in
Frage stellte. So könnte es also auch sein, daß im Zeitalter
ihrer medialen Reproduzierbarkeit die Bibliotheken mit ihrer bisherigen
spezifischen Aura, die ihrem Sammlungscharakter zum Ausdruck kommt, als
Orte der realen Mediensammlung, vor allem aber als Orte, an denen sich
Menschen real begegnen können, eine vielleicht sogar
glänzende Zukunft vor sich haben.
An dieser Stelle ist aber eine wichtige Unterscheidung notwendig.
Üblicherweise setzen wir dem Virtuellen das Reale gegenüber.
Das aber erweckt den Eindruck, als ob das Virtuelle zugleich das
Irreale, Unwirkliche, sogar das Imaginäre wäre. Dem ist zu
widersprechen (Bartz 1995). Das Gegenteil vom Virtuellen ist das
Aktuelle oder das Aktualisierte. Beides, das Virtuelle und das Aktuelle
gehören zur menschlichen Realität. Man kann sogar sagen,
daß der Mensch gerade durch seinen Bezug zur Virtualität,
zum Möglichen, eine spezifische Seinsweise gegenüber den
anderen Lebewesen hat (Levy 1995).
Der Verlust der bisherigen Aura bedeutet nur den Verlust des Mythos
Bibliothek im Sinne eines Ortes, wo die Welt des Wissens
enzyklopädisch sich versammelt. Ich verweise in diesem
Zusammenhang auf das Gemeinschaftsprojekt der Stadt Stuttgart
(Gegenwart
des Mythos) und insbesondere auf die Veranstaltungen ab September 1995:
Mythos Bibliothek (Stadtbücherei Stuttgart): Lesenächte
und Ausstellung zur enzyklopädisch geordneten Welt der Wörter
und Bilder. Der umgekehrte Mythos, der Mythos Information, will aus der
Welt eine Riesenbibliothek machen. Der Kritik dieses Mythos war die
diesjährige ars electronica in Linz gewidmet (Gebel/Weibel 1995).
Weder ist aber die Welt des Wissens primär im Regal noch im Netz,
sondern sie hat einen nicht abtrennbarer Bezug zu uns als die Wissenden
und Nicht-Wissenden.
Wie entscheidend unser Nicht-Wissen das Wissen prägt, wurde
neulich bei einem diesem Thema gewidmeten UNESCO-Kongreß
anläßlich des 50jährigen Bestehens der Vereinten
Nationen deutlich.
Das Auratische der Bibliothek besteht nicht primär in der Sammlung
von Büchern und anderen Medien, sondern in ihrer
Räumlichkeit, das heißt in der Möglichkeit die sie
bietet, daß Menschen, die sich mit der Produktion und/oder
Nutzung von symbolischen Welten befassen, sich auch leibhaftig treffen
können. In diesem Sinne schreiben die Teilnehmer des
Computerprojekts IRONET, an dem sich Künstler und Wissenschaftler
aus Österreich, Deutschland und Tschechien beteiligen, im
Pressetext der "Prager Zeitung" folgendes: "Die Kommunikation mit
Menschen
im physischen Raum ist durch nichts zu ersetzen. Computernetzwerke sind
geeignete Medien zum Informationsaustausch. Wirkliche Kommunikation (im
Sinne von lat. communicare "etwas
gemeinsam machen, gemeinsam beraten,
einander mitteilen") aber entsteht nur durch die reale
(körperliche) Präsenz von Menschen, durch Körperlichkeit
in jeder Hinsicht. Körperlichkeit hat außerdem eine
völlig andere Zeitqualität als die (zumindest derzeitige
beschränkte, körperdistanzierende) Telekommunikation.
Realzeit und der Zeit-Punkt kann nur mit unserem Körper, mit
unseren Sinnen erlebt und wahrgenommen werden. Gleichwohl bieten offene
Computernetze wie das Internet die Möglichkeit, seine eigenen
Grenzen (des habitus, der
gewohnten Bezugsgruppen, der nationalen
Grenzen) zu überschreiten und Kontakte zu Menschen zu
knüpfen, die man auf "normale" Weise (etwa als Tourist) kaum
kennen gelernt hätte. Ideal ist das Internet außerdem
für Kranke, Behinderte oder aus einem sonstigen Grund an einen Ort
gefesselte: Sie können virtuell auf Reisen gehen."
In einer gewissen Weise überbietet der bibliothekarische Raum auf
der einen Seite die Kommunikationsfunktionen der Netze. Auf der anderen
Seite aber bietet eine leiblich verarmte Kommunikation, wie Telephon,
e-mail, Telekonferenzen usw. ganz andere ortsunabhängige
Möglichkeiten des Zusammenkommens von Menschen. So wenig aber wie
eine CD ein Live-Konzert überflüssig macht, so wenig machen
die virtuellen Internet- oder Inteface-Gemeinschaften die
örtlichen
leibhaftigen "face-to-face" Begegnungen überflüssig (Barlow
1994). Ich würde eher sagen, daß sie sie, wie im Falle der
Aura von Originalkunstwerken, viel anziehender machen. Je stärker
die mediale Vernetzung unser soziales und kulturelles Leben bestimmt,
umso mehr brauchen wir Orte wie die Bibliotheken, in denen wir
Erfahrungen der unmittelbaren Begegnung mit Wissenschaftlern,
Schriftstellern und Künstlern machen können. Man könnte
auch sagen, daß gegenüber den individuell orientierten
Möglichkeiten der multimedialen Vernetzung Bibliotheken so etwas
wie eine notwendige soziale Kompensation sind. Sie gehören zu
jenen vom französischen Philosophen Michel Foucault analysierten
"Technologien des Selbst", die ihre Funktion gerade im Widerstreit mit
den Informationstechnologien erfüllen (Capurro 1995).
Aber wenn man der Meinung wäre, daß der informationelle
Mehrwert der Printmedien durch die neuen Medien aufgehoben wird, stellt
sich die Frage, ob eine solche Aufhebung überhaupt technisch
möglich ist. Mike Hawley von der MIT Media Library gibt zu
bedenken, daß eine Bibliothek, die zehn Millionen Bücher
besitzt und sie digitalisieren wollte etwa drei Hundert Jahre dazu
brauchen würde – wenn man eine Sekunde pro Seite für
optisches Scanning und 1000 Seite pro Buch berechnet –, ohne die
Neuerwerbungen zu berücksichtigen! (Hawley 1995) Eine realistische
Alternative ist dem gegenüber Book- oder Video-on-Demand.
Für Clemens Deider (dbi) bedeutet die aufkommende
Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts keine Auflösung der
Bibliotheken durch elektronische Netze, sondern ihnen wachsen neue
Aufgaben der Filterung, Bewertung, Umwandlung und Verfügbarmachung
der verschiedenen Dienste hinzu. Er schreibt: "Es ist also an der Zeit,
daß den Bibliotheken, im vorliegenden Falle besonders den
Öffentlichen Bibliotheken, die Möglichkeit geboten wird,
ihren Benutzern elektronische Informationen nachzuweisen und zu
vermitteln. Dafür ist ein Lektorat einzurichten, das Netze,
Online-Dienste und die dort erreichbaren Angebote analysiert, bewertet
und den Weg dorthin aufzeigt!" (Deider 1995). Nicht viel anders sieht
es Heinz Hauffe (Universitätsbibliothek Innsbruck). Die
Herausforderung der Bibliotheken durch die elektronische Revolution
besteht für ihn vor allem darin, daß Bibliotheken zu
"clearing-houses of information" werden (Hauffle 1994). Das gilt umso
mehr für die Netze selbst, denn zur Zeit ist Internet, wie ein
amerikanischer Kollege schreibt, weniger ein 'information superhighway'
als vielmehr eine Eisenbahnlinie des 19. Jahrhunderts durch den Wilden
Westen! (Wallich 1994)
zu 2 Lokalität und
Universalität der Bibliotheken
Welche Auswirkungen hat die Vernetzung der Bibliotheken auf ihre
lokalen Aufgaben? Wenn eines die elektronische Revolution uns gelehrt
hat, dann dieses, nämlich, daß die Netze ein Medium in der
Zeit sind, während die Bibliotheken ihre Stärke im
Räumlichen haben. Raum und Zeit sind zwei Dimensioinen, die immer
zusammen vorkommen, die sich aber nicht aufeinander reduzieren lassen,
sondern im Widerstreit miteinander stehen. Das Zeitliche hängt mit
der Fortbewegung im Rahme zusammen und das Sich-in-einem-Raum-befinden
scheint die Zeit im 'hic et nunc' zum Stillstand zu bringen.
Man kann diese Einsicht auf die Frage des bibliothekarischen Raumes und
der Netzwerk-Zeit übertragen. Netze sind ein Zeitmedium, wodurch
wir den bibliothekarischen Ort verlassen können, um virtuell oder
'zeitweise' woanders zu sein. Eine Stärke der Bibliotheken besteht
in der räumlichen Präsenz des Wissens, ihre Schwäche,
wie am Problem des Leihverkehrs ersichtlich, in der
(Un-)Rechtzeitigkeit ihrer Dienste. Netzwerke erlauben, zumindest der
Idee nach, einen unmittelbaren zeitlichen Zugang zum Wissen, ihre
Schwäche besteht aber darin, daß der Suchende sich erst auf
die Zeitreise machen muß, um an einem Ort, nämlich dort, wo
er ist, alles Zerstreute, elektronisch oder auf Papier,
zusammenzutragen, zu sammeln also. Jenes pragmatische Wissen, das wir
zum Handeln rechtzeitig brauchen, nennen wir Information. Aber
zusätzlich zu dieser pragmatischen hat das Wissen auch eine
theoretische oder musische Dimension. Aufgrund ihres Sammlungs- und
Auskunftsauftrags verbinden die Bibliotheken beide Aspekte menschlichen
Wissens, ohne ihre Differenz aufzuheben.
Dementsprechend müssen wir nicht nur den Begriff der
bibliothekarischen Sammlung, sondern auch den des bibliothekarischen
Raumes neu überdenken. Die Metaphern des Mosaiks oder der
Fraktale sind dazu geeignet, um sich neue Möglichkeiten
bibliothekarischen Im-Raum- und In-der-Zeit-seins vorzustellen. Nicht
mehr die physische Integration von unterschiedlichen Medien ist dann
entscheidend – also CD-ROM in einem Raum, Bücher in einem
anderen usw. – sondern, wie der französische Bibliothekar Bertrand
Calenge ausführt, die Integration verschiedener Medien zum
Beispiel nach Interessengebieten, im Falle von Öffentlichen
Bibliotheken vor allem nach jenen Gebieten, die unseren Alltag
bestimmen (Arbeit, Beruf, Wohnung, Rechtsfragen, Erziehung, Hygiene,
Tourismus, Sport, Küche usw.) (Calenge 1995). Dafür ist ein
neues enzyklopädisches Denken notwendig, das sich nicht an
linearen hierarchischen Modellen wie die Dewey-Klassifikation
orientiert, sondern möglicherweise die Form eines Labyrinthes (U.
Eco) oder eines Rhyzoms (G. Deleuze, F. Guattari) annimmt.
Architektonisch übersetzt, bedeutet dies eine andere Bibliothek,
die Räume zugänglich und durchsichtig macht, die das
statische Viereck mit dem zirkulierenden Kreis verbindet und keinen
besonderen Zugangspunkt privilegiert (Carbone 1995). Die räumliche
Vorstellung von einer Biblio- oder auch Medio-thek (griechisch 'theke':
Behälter, Kiste) steht dabei im Widerstreit mit den Biblio- und
Medio-netzen. In der
Wirklichkeit des zeitlichen Medientaumels bieten Bibliotheken einen
räumlichen Ruhepol. André-Pierre Syren, von der
Bibliothèke municipale de Dijon, spricht von der
"bibliothèque localement universelle", von einer Bibliothek
also,
welche die Vorteile der lokalen Verfügbarkeit von Information mit
regionaler Bedeutung mit denen eines globalen Hypertextes verbinden
(Syren 1995). Ähnlich äußern sic Osswald und Koch
(Osswald/Koch 1994) sowie die Bundesvereinigung Deutscher
Bibliotheksverbände über die Aufgaben der Bibliotheken im
Zeitalter der Datenautobahnen und internationaler Netze
(Bundesvereinigung 1995).
Ein besonders interessantes Phänomen in Zusammenhang mit Internet
sind die WWW-Homepages. Sie sind, wie Reva Basch bemerkt, eine Mischung
aus "publishing, performance and promotion". Manche ähneln einer
Visitenkarte oder einer Broschüre, andere bringen kaum etwas mehr,
als das, was der Text von sich aus sagt, und andere schließlich
haben sogar künstlerische Ambitionen mit ikonenhaften Verbindungen
zum Rest der Welt! (Basch 1995) Letztere erfüllen in virtueller
Form den Sammlungseffekt, der eine Bibliothek durch die
Zusammenstellung verschiedener Medien im Regal erfüllte und noch
erfüllt. Eine besnders geglückte Nutzung von WWW-Quellen als
Grundlage einer linearen Diplom-Arbeit sowie des umgekehrten Weges,
nämlich der Umsetzung einer Diplomarbeit in eine WWW-Homepage,
stellt Chritine Wörners "Die Nutzung von Internet in
Öffentlichen Bibliotheken" dar (Wörner 1995).
Ole Harbo plädiert für eine Bibliothek als Kulturzentrum, in
dem lokalhistorische Sammlungen, aber auch zum Beispiel ein Theater und
ein Kino sowie andere lokale Vereinsaktivitäten koordiniert werden
können (Harbo 1993). Die dänische Bibliotheksschule bietet in
Anschluß an die 4jährige Bibliothekarausbildung nicht nur
eine 2jährige Magisterausbildung in Bibliotheks- und
Informationswissenschaften (Information Ressource Management), sondern
auch eine ebenfalls 2jährige Magisterausbildung im Fach
Kulturvermittlung. Besser läßt sich die von mir
angesprochene widerstreitende Verzahnung von Medienwirklichkeit und
Bibliothekskultur in Form eines Ausbildungsprogramms nicht
konkretisieren.
Die Vernetzung insbesondere der Öffentlichen Bibliotheken im
Rahmen von Internet ist das Gebot der Stunde. Darin stimmen nicht nur
der Verfasser der erwähnten Studien über öffentliche
Bibliotheken und Internet, sondern auch zum Beispiel Horst Neißer
überein (Neißer 1994). Höhere Effizienz ist durch
bessere Steuerung und Zielkontrolle zu erreichen. Dabei gilt aber
zunächst zu fragen, was braucht die Gemeinde, und was kann die
Bibliothek dazu leisten. Zu den Gemeindezielen gehören
ökonomische und politische Informationen, aber auch die
Möglichkeit ihre kulturelle Identität zum Ausdruck zu bringen
(Peters 1995). Womit wir bei unserer dritten Frage angekommen sind.
zu 3 Bibliotheken in der
Demokratie
Worin besteht die Rolle der Bibliotheken in der Demokratie? Ich will
dieses Thema mit einem Zitat von Peter Glotz einleiten. Er schreibt:
"Europa sollte sich dem Kommerz entzogene kutureller
Öffentlichkeiten leisten; und zwar als relevante
Gesprächspartner. (...) Der Staat muß eine Moderatorenrolle
für die vielfältige Entwicklung der Individual- und
Geschäftskommunikation und der neuen elektronischen Lernsysteme
übernehmen. Eine technologiepolitische Vision ist notwendig, und
zwar eine mit gesellschaftspolitischer Zielsetzung, die soziale Ideen
und Minima Moralia formulieren muß. Hierzu gehören etwa die
Offenheit und Zugänglichkeit zu den wesentlichen Netzen und
Medien, die Gewährleistung eines angemessenen Datenschutzes, den
Schutz von einseitiger politischer Manipulation, vor Medienmachtpolitik
usw." (Glotz 1994: 219).
Steht diese Vision der Privatisierung von Bibliotheken entgegen?
Bedeutet der "Abschied vom Musenkäfig?" – so Rolf Michaelis in
seinem Bericht in DIE ZEIT über den Göttinger
Bibliothekartag – nur einen überfälligen Abschied
vom Käfig oder auch einen Abschied von den Musen? Sind für
Bibliotheken auch Formen des Widerstreits zwischen dem 'otium' und dem
'neg-otium' denkbar, wie im Falle anderer öffentlich
subventionierter Kultureinrichtungen? Kulturförderung ist eine
öffentliche Aufgabe, nicht aber die kulturelle Dienstleistung. Der
Staat soll nicht Orchester oder Theater selber betreiben, sondern er
soll ermöglichen, daß es sie gibt. So Holger Walla,
Geschäftsführer des Theaterhauses Jena (Die Grünen).
Dementsprechend stimmten zum Beispiel die Grünen für die
Einführung von Gebühren in den Öffentlichen
Bibliotheken, wenngleich die sozial Schwächeren davon befreit
werden sollen (Greiner 1995).
Es ist kaum zu bestreiten, daß Netze und digitale Bibliotheken im
nächsten Jahrhundert die Bedeutung haben werden, die Straßen
und Energie für das 19. Jahrhundert hatten. Damals ging es um die
Distribution von Waren und Dienstleistungen, heute um die von Ideen und
Worten (Peters 1995). Die Konferenz der G7 über die
Informationsgesellschaft im Februar 1995 hat dieser Tatsache Rechnung
getragen. Dazu gehören aber auch die seit Jahren begonnene
Informationspolitik der Europäischen Gemeinschaft, der Einsatz Al
Gores für den Ausbau von Datenautobahnen in den USA und nicht
zuletzt auch die immer noch sehr auf Fachinformation orientierte
Politik der Bundesregierung.
Wer aber profitiert vom Ausbau der Infrastruktur und vom Angebot neuer
Dienste? Wohl nicht allein die Privatwirtschaft. Der Staat muß
dafür sorgen, daß die Gesellschaft sich nicht spaltet. In
diesem Sinne fordert mit Recht Herbert Kubicek in seinem Beitrag "Sorge
um die Habenichtse" den Zugang zu Informationen als ein Grundrecht
aufzufassen, das sich aus dem Verfassungsgrundsatz über die
Freiheit zur Meinungsbildung und aus der damit zusammenhängenden
aufklärerischen Idee von der Mitwirkung am demokratischen
Prozeß ableiten läßt. Al Gores Prinzip der
Grundversorgung gilt für Schulen, Bibliotheken, Krankenhäuser
und für Datenautobahnen. Als Konsequenz davon müßten
Netzbetreiber und Dienstanbieter Abgaben zur Subventionierung
Bedürftiger leisten (Kubicek 1995). Die Ideen von
"herrschaftsfreier Kommunikation" sowie von einer "transzendentalen
Kommunikationsgemeinschaft" (J. Habermas, K.-O. Apel) müssen aus
der transnationalen Perspektive der weltweiten Nutzung neu durchdacht
werden (Capurro1995).
Auch das UNESCO Public Library Manifesto von 1994 unterstreicht das
Menschenrecht auf Information als Grundlage einer demokratischen
Gesellschaft. Die Öffentlichen Bibliotheken sind eine lebendige
Kraft im Dienste von Erziehung, Kultur und Information. Sie sind lokale
Informationszentren, die ihren Nutzern alle Arten von Information,
insbesondere die neuen Informationstechnologien und -medien, zur
Verfügung stellen auf der Basis freien und unbeschränkten
Zugang zu Wissen, Denken, Kultur und Information (UNESCO 1995; Niegaard
1994).
Rainer Kuhlen entwirft eine Informationsutopie, die von der
Mediatisierung und Diversifikation der Wissensproduktion- und
Verteilung ausgeht. Bücher, Datenbanken, Multimedia-Produkte und
Internet-Dienste haben unterschiedliche Märkte und auch
unterschiedliche informationelle Mehrwerte. Was Not tut, sind Verfahren
der Organisation und der Integration heterogener Ressourcen
maßgeschneidert nach individuellen Nutzerbedürfnissen. Die
Hypertext-Metapher bietet hierfür ein mögliches Denkmodell
für Informationsutopien. Kuhlen fordert eine Debatte über
unser Verhältnis zu Wissen und Information unter den Bedingungen
ihrer Informatisierung, vor allem in einer
liberal-marktwirtschaftlichen Gesellschaftsordnung, bei der der Wert
der Information primär in ökonomischen Kategorien bemessen
wird. je nach Kontext kann der informationelle Mehrwert aber in einem
vertraulichen Gespräch, in Form eines Buches oder in der
elektronischen Auskunft bestehen. Entscheidend ist, daß wir eine
solche Gesellschaft politisch wollen, in der zwar die verschiedenen
Medien um ihrem Mehrwert konkurrieren, ohne daß sich aber
privilegierte Schichten bilden (Kuhlen 1994).
Medienwirklichkeit bedeutet vor allem Medienkommerz und auch
Medieninflation. Aber so wie die Kunst auf die Medieninflation nicht
mit Absage und Abschottung reagierte, sondern diese Inflation mit den
eigenen Mitteln kritisierte und eine neue Ästhetik schuf (Klotz
1995), so können die Bibliotheken eine Funktion als Katalysatoren
erfüllen, indem sie sich nicht von Medientaumel abwenden, sondern
die Medien aus dem kommerzgerichteten Zusammenhang herausreißen
und diesen sowohl sozial als auch kulturell unterlaufen. Medien sind
kulturell geprägt. Durch die globale Vernetzung finden neuartige
Phänomene der kulturellen Beeinflussung statt. Diese sollte im
Rahmen einer national, international und transnational gerichteten
Technikfolgenabschätzung (TA) und Technikfolgenbewertung (TB) in
den Ausbildungs- und Forschungsinstitutionen sorgfältig analysiert
werden (Huwe/Schnier 1995).
Neben dem freien Zugang zu den Netzen hängt auch eine zweite
kulturelle Herausforderung mit den neuen Medien zusammen, nämlich
die Pflege der Fähigkeit zu unterscheiden und zu verknüpfen,
also dessen, was traditionellerweise Urteilskraft und Denkvermögen
heißen. Erst wenn die Blickrichtung auf diese Fähigkeiten
eingestellt ist, kann der Benutzer mit der Überfülle an
Verknüpfungsmöglichkeiten kreativ umgehen. Bibliotheken
können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie dem
Benutzer nicht nur Nutzeranleitungen geben, sondern auch bei der
Aufgabe des Vergleichens, Unterscheidens und Synthetisierens helfen.
Denn, wie Thomas Walker von der University of Wisconsin betont,
Internet allein ist noch lange nicht die von H.G. Wells 1938 in seinem
"World brain" dargelegte Utopie. Eher ist es zur Zeit "ein monumentales
Sammelsurium, regelmäßig verdünnt, in keiner Weise
durchsichtig, und es synthetisiert nichts" (Walker 1994). Von einer
'Interpedia' sind wir weit entfernt, aber wir sollten daran arbeiten
(Kuhlen 1994). Vielleicht ähnelt eine solche Utopie jener
"Bibliothek von Babel" von der Jorge Luis Borges erzählt,
daß sein Buch, versteckt in einem geheimen Sechseck der
Bibliothek, enthalten muß, "das Inbegriff und Auszug aller ist:
ein Bibliothekar hat es geprüft und ist Gott ähnlich" (Borges
1981: 54). Ein solches unendliches Buch, ein "libro de arena", das wie
der Sand weder Anfang noch Ende hat, und wovon Borges in einer anderen
Geschichte erzählt, hat er kurz vor seiner Pensionierung in der
Biblioteca Nacional von Buenos Aires versteckt (Borges 1984).
3 Schlußbetrachtung
Es ist zwar so, wie Hans-Dieter Kübler kritisch gegenüber
Horst Heidtmann bemerkt, daß durch die Medienwirklichkeit die
Lesekultur von gestern nicht notwendigerweise zugrunde geht, nach dem
Motto: früher gab es Leser, jetzt gibt es Zuschauer! (Kübler
1995) Zwar spielen die elektronischen Medien – darunter insbesondere
Fernsehen, Video, Hörfunk und Tonträger – im Tagesablauf von
Jugendlichen (14- bis 19jährige) eine, gegenüber den
gedruckten Medien, dominierende Rolle (Eimeren/Klingler 1995), zugleich
aber zeichnet sich ein kreativer Umgang mit dem PC bei den Computerkids
(6 bis 13 Jahren) ab. Allerdings sind es die besser situierten Kinder,
die einen PC besitzen. Der Rest muß sich mit Gameboys
begnügen (Weiler 1995).
Ich will also keineswegs die Medienwirklichkeit verschönern,
sondern sie aus dem häufig erlebten Widerspruch mit der Buch- und
Bibliothekskultur herauslösen, um neue Möglichkeiten für
die Gestaltung einer multimedialen Kultur zu eröffnen. Die
Verzahnung zwischen beiden Bereichen sollte ermöglichen, daß
etwa Video-Kultur und Lesekultur nicht bloß Nebeneinander oder
gar gegeneinander vorgestellt und erlebt werden, sondern, daß sie
sich in ihrer Spannung gegenseitig befruchten, wie die Kunstgeschichte,
aber auch die mit dem Bildungsbegriff eng zusammenhängende
Entwicklung des Informationsbegriffs zeigt (Capurro 1978). Lesekultur
schließt Medienkultur ein und umgekehrt. Anthropologisch bedeutet
dies, daß wir selbst als multimediale Wesen, nicht hierarchisch
von unten nach oben unsere, traditionell gesprochen, sinnlichen und
intellektuellen Vermögen (Wahrnehmung, Einbildungskraft,
Urteilskraft, Denken) einordnet sollten. Wir sollte aber auch nicht
eine auf das Denken zugespitzte Hierarchie zugunsten der Wahrnehmung
oder der Einbildung umkehren. Nicht nur Kant, sondern auch Aristoteles
und Thomas von Aquin haben das Angewiesensein unseres Denkens auf
Wahrnehmung und Einbildungskraft hervorgehoben. Eine in eine
philosophischen Anthropologie fundierte Bibliotheks- und
Informationswissenschaft ist heute notwendiger den je (Capurro 1986).
Wir sehen und lesen anders seitdem wir fernsehen, wir schreiben anders,
seitdem wir eine Schreibmaschine, ein Textverarbeitungssystem und
Internet benutzen, so wie wir auch seit dem Buchdruck anders lesen und
schreiben.
Es hilft nichts: Lesen und Schreiben – aber auch Filme anschauen und
selber Filme drehen, Musik hören und selber Musik komponieren oder
spielen usw. – ist nach wie vor harte Arbeit. Lesen und schreiben sind
aber auch ein Vergnügen – zumindest, wenn man 'gute Bücher'
liest und/oder schreibt! Und, wer kreativ liest, wer also beim Lesen
sich selbst einbringt, der sucht auch eine Wiederholung des Gestus des
Autors – er schreibt selbst. Die neuen Technologien, zum Beispiel
in Form von vernetzten weltweiten Diskussionsforen, bieten ein Feld
für Scheibkreativität außerhalb der offiziellen durch
Wissenschaft und/oder Kommerz dominierten Print-Medien, sowie auch
für andere Formen künstlerischen Schaffens. In seiner genau
vor sechzig Jahren in französischer Sprache vorgelesenen
Eröffnungsansprache beim Internationalen Bibliothekskongreß
am 20. Mai 1935 erinnerte der spanische Philosoph José Ortega y
Gasset daran, daß Bücher aus der Situation, aus der
"circunstancia", aus dem lebendigen Zusammenhang herausgerissene
Aussagen enthalten, die erst durch den Nachvollzug dieser Situation
durch den Leser einen möglichen Sinn erhalten. Dies tut derjenige,
der "schon vor der Lektüre aus eigenem Antrieb über das Thema
nachgedacht hat und dessen Bahnen kennt. Wird dies unterlassen, wird
viel gelesen, aber wenig nachgedacht, so ist das Buch ein erschreckend
wirksames Instrument zur Verfälschung des menschlichen Lebens",
wie Ortega mit Hinweis auf die Platonische Schriftkritik ausführt
(Ortega 1956: 601; 1962). Was von den Büchern gilt, gilt umso mehr
von unserer gesamten Medienwirklichkeit. Damit ist aber keine
vordergründige und rückwärtsgewandte Kulturkritik
gemeint, denn derselbe Ortega forderte 1939 in seinem Prolog zum
"Diccionario Enciclopédico Abreviado" mit dem prophetischen
Titel "El libro-máquina" die Entlastung des menschlichen
Gedächtnisses durch "maschinelle Bücher" auf der Basis von
Indexierungstechniken. Diese Entlastung gehört für Ortega zu
den drei Kulturaufgaben der Wissensvermittlung in unserer Zeit,
nämlich die Wiedergewinnung von kultureller Nüchternheit,
also der Fähigkeit das Wesentliche vom Überflüssigen zu
trennen, und die Kultivierung der Fähigkeit der Synthese (Ortega
1962). Wenn man dies liest, glaubt man den Vorspann zu einem
Einführungskurs für Dokumentare vor sich zu haben!
In seinem Beitrag zum internationalen Kongreß
anläßlich des 50jährigen Bestehens unserer Hochschule
schreibt Alfred Georg Frei: "Wenn Bibliotheken zu Zentren auch der
neuen Medien werden, so müssen die Bibliothekarinnen und
Bibliothekare gleichfalls die Frage stellen: Wer nutzt warum diese neue
Medien, die für uns eine
herrliche Vielfalt der Abwechselung und des Lernens bedeuten. Für
uns: Die wir Glück gehabt haben, vielleicht hart arbeiten, auf
jeden Fall lernen konnten, mit Büchern, Zeitschriften, CDs und
Videos schwelgen und die große Auswahl genießen, knallen
sich die anderen den Kopf mit Videos und Fernsehen zu." (Frei 1993, S.
38) Frei empfiehlt den Bibliothekarinnen und Bibliothekaren, sich mit
Habermas, Postman und Eco, also mit kulturphilosophischen Theoretikern,
auseinanderzusetzen, denn, wie man weiß, es gibt nichts
Praktischeres als eine gute Theorie. Und er leitet gleich die Praxis
davon ab, nämlich soziale Bibliotheksarbeit als demokratischer
Auftrag gegenüber den Schwächeren. Das gilt meines Erachtens
umso mehr für sozial schwächerer Länder, ja auch
für
ganze in ihrer kulturellen Existenz bedrohte Kontinente.
Bibliotheken erfüllen, überspitzt gesagt, die Aufgabe von
geistigen Fitness-Zentren. Sie gehören zu jenen sozialen
Technologien, mit denen eine Gesellschaft sich einen Rahmen für
soziale Praktiken leisten sollte. Sie sind Teil einer Ethik der
Lebenskunst (Capurro 1995). auf den Punkt gebracht heißt meine
These, daß wir zwar die Bibliotheken auf high-tech-Niveau, als
Knoten im Cyberspace, aufrüsten sollten, daß wir aber, um
bei dieser kriegerischen Metapher zu bleiben, ihren musischen Charakter
umso stärker betonen sollten. Je umfassender die Vernetzung, umso
notwendiger die Pflege ihres lokalen und musischen Charakters. Die
Spannung zwischen Lokalität und Universalität ist kein
Spagat,
keine gerade auseinanderstrebende Linie, sondern ein 'pas de deux'
zwischen Medienwirklichkeit und Bibliothekskultur oder, anders
ausgedrückt, zwischen Informationstechnik und gesellschaftlicher
Verantwortung.
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Letzte Änderung: 12. Juli 2017
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